"Einen Geldscheißer habe ich leider auch nicht"

(Ravensburg) - Am Samstagmorgen startete die 44. Oberschwabenschau in Ravensburg. In diesem Jahr hielt Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Eröffnungsrede. Traditionell wird die regionale Landwirtschafts- und Verbrauchermesse mit einem Festakt vor geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eröffnet. Nach vielen Jahren Pause fand hierzu auch wieder ein Ministerpräsident eine Lücke im vollgepackten Terminkalender.

Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp forderte in seiner Rede finanzielle Unterstützung für die Kommunen und lobte in diesem Zusammenhang sowohl die Erhöhung einer zweckgebundenen Grunderwerbssteuer in Baden-Württemberg als auch Winfried Kretschmanns jüngste Überlegungen zu einer Maut. "Ansprüche, nicht Wünsche" habe die gesamte Region darüber hinaus aber, was die Realisierung von "B 30 Süd" und einer elektrifizierten Südbahn angehe. "Es gibt noch andere Infrastrukturthemen als Stuttgart 21. Wir brauchen hier die Unterstützung des Landes".

Wer unter den rund 300 Gästen darauf gewartet hatte, dass sich das Landesoberhaupt etwas intensiver mit den Verkehrsthemen B 30, B 31 oder die Elektrifizierung der Südbahn widmen würde, dürfte enttäuscht gewesen sein. "Ich kann ihnen nur sagen, dass wir auch dafür sind. Allerdings geht das Thema ganz klar in Richtung Berlin", sagte Winfried Kretschmann. Eine Milliarde Euro würden für aufgeschobene oder längst geplante Verkehrsvorhaben benötigt, pro Jahr würden aus Berlin aber nur 120 Millionen Euro ins Land fließen. "Die Mittel sind einfach nicht da und einen Geldscheißer habe ich leider auch nicht", sagte der Ministerpräsident. Die Region dürfe aber auf die Regierung zählen, wenn es darum gehe Prioritäten zu setzen.

Die Oberschwabenschau in Ravensburg hat noch bis zum 23. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

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