25.03.2022 - 17:39 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7706
348

Verkehrsminister fordern Nulltarif

Abbildung

(Berlin) - Um Bürgerinnen und Bürger von den aktuell hohen Energiepreisen zu entlasten, plant die Bundesregierung nicht nur eine Absenkung von Steuern und ein Energiegeld, sondern auch ein 9 Euro Monatsticket im öffentlichen Nahverkehr für 90 Tage. Das missfällt den Verkehrsministern der Länder: sie forderten am Freitag einen Nulltarif.

Auf diese Weise könne der Aufwand für die Verkehrsverbünde niedrig gehalten werden, betonte die derzeitige Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Bürgermeisterin Maike Schaefer. Bezahlen wollen die Länder aber nichts: Die Kosten müssten vollständig vom Bund getragen werden.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) betonte, dass sich der Koalitionsausschuss am Vortag auch mit einer solchen Null-Tariflösung befasst habe. Das Gremium habe sich abschließend aber für die 9 Euro Variante entschieden.

Die geplanten günstigen ÖPNV-Tickets sollen nach den Worten Wissings auch für Abos gelten. Die Kosten für Abos würden dann nicht abgebucht oder erstattet. Er halte das günstige Ticket für relativ schnell umsetzbar, wenn man Online-Tickets anbiete.

Die Ampel-Koalition hatte beschlossen, für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro pro Monat im Öffentlichen Personennahverkehr einzuführen. Wissing sprach von Kosten von 2,5 Milliarden Euro, die der Bund den Ländern erstattet. Wenn mehr Geld notwendig sei, werde sich der Bund nicht verweigern. Die Grünen erhoffen sich davon eine Verkehrswende. Ein preisgünstiger Nahverkehr sei dazu ein wichtiger Schritt. Aber der Preis alleine locke noch niemanden aus dem Auto. Deshalb brauche es auch eine bessere Zuverlässigkeit, Flexibilität und Barrierefreiheit sowie ein Fernstraßenmoratorium, Ersatz des Bundesverkehrswegeplans durch einen Mobilitätsplan und Stopp des Baus von Autobahnen und Bundesstraßen. Das Auto dürfe nicht weiter subventioniert werden.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Berlin) - Die Grünen im Bundestag haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu einer „ehrlichen Bestandsaufnahme bei Verkehrsprojekten“ aufgefordert. „Gerade im Straßenbereich gibt es eine lange Liste grob...
Abbildung
(Tübingen) – „Mit hohen Investitionen von Bund und Land in den Neu- und Ausbau von Bundes- und Landesstraßen, in deren Erhaltung sowie in Radwege wird das Regierungspräsidium auch in diesem Jahr die Verkehrsinfrastr...
Abbildung
(Tübingen) – „Mit hohen Investitionen von Bund und Land in den Neu- und Ausbau von Bundes- und Landesstraßen, in deren Erhaltung sowie in Radwege wird das Regierungspräsidium auch in diesem Jahr die Verkehrsinfrastr...
Abbildung
(Berlin) – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat nach eigenen Angaben eine Studie vorgestellt, nach der die Ausgaben für den Bundesfernstraßenbau jährlich um 10,6 Prozent steigen. Die Zahlen basieren auf einer A...
Abbildung
(Berlin) – Der Verkehr müsse seine Klimakosten endlich selbst bezahlen, fordert Andreas Knie, Sozialprofessor und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°.In der deutschen CO2-Bilanz für 2022 sei der Verkehr der ...
Abbildung
(Tübingen) - Das Regierungspräsidium Tübingen plant im Jahr 2023 zahlreiche Straßenbaumaßnahmen auf den Bundes- und Landesstraßen in den Landkreisen Ravensburg und Sigmaringen sowie im Bodenseekreis durchzuführen un...