06.04.2006 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 910
259

Verkehrsbehörden beraten Tempolimit auf der B 30

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(Landkreis Biberach) - Jedes Jahr treffen sich die Vertreter von Verkehrsbehörden, Polizei und ADAC im Biberacher Landratsamt zu einem Verkehrskrisengespräch. Diskutiert wird vor allem über Unfallschwerpunkte. Als Unfallschwerpunkt gelten Stellen, an denen mindestens 3 gleichwertige Unfälle in einem Jahr geschehen. Ergebnis: Auch im vergangenen Jahr ist die B 30 wieder die gefährlichste Straße im Landkreis Biberach. Daher solle ein generelles Tempolimit eingeführt werden. Allerdings stößt dieser Vorschlag eines generellen Tempolimits von Ulm bis Biberach nicht bei allen auf Gegenliebe. Insgesamt gibt es derzeit 17 Unfallschwerpunkte im Landkreis Biberach. Ganz oben auf der Liste steht die B 30 mit Baltringen, Baustetten, Achstetten, sowie die Ab- und Auffahrten Biberach Süd und Laupheim. Besonders gravierend seien die extrem engen Kurvenradien mit Sichtweiten unter 100 m. "Die B 30 erweckt den Anschein einen Autobahn zu sein, auf ihr finden sich aber keine autobahnähnlichen Verhältnisse.", so Joachim Eggensberger, Verkehrsreferent der Polizei. Das im letzten Jahr eingeführte Tempolimit zwischen Äpfingen und Baltringen habe Wunder bewirkt, so Eggensberger. Die Unfallzahlen seien schlagartig um 60 Prozent zurückgegangen. Daher sollte diesem Beispiel gefolgt werden und ein generelles Tempolimit zwischen Ulm und Biberach eingeführt werden, dem das Regierungspräsidium Tübingen bereits im letzten Jahr zugestimmt habe. Straßenamtsleiter Georg Stolz hält eine Tempobeschränkung für unnötig: "Weshalb die Autofahrer gängeln? Unfälle sind nicht zu 100% vermeidbar." Auch der ADAC hält ein Tempolimit für eine Schnapsidee: "Man kann nicht überall Schilder aufstellen. Der Fahrer hat eine Eigenverantwortung. "Ein durchgängiges Tempolimit von Biberach bis Ulm ist sowieso nicht durchsetzbar, da der Alb-Donau-Kreis freie Fahrt für freie Bürger fordert. Eggensberger: "Für den Autofahrer geht es um drei Minuten Fahrzeit, die er bei 150 Stundenkilometern schneller und viel sicherer durch den Kreis kommt, als bei 120." Ob es auf den B 30 Abschnitten, auf denen es bisher kein Tempolimit gibt eines geben wird, bleibt weiter offen. Die Entscheidung hänge alleine von den Verkehrsbehörden der Städte Ulm, Biberach und Laupheim ab.

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