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(Kopenhagen, Dänemark) - Mehr als jeder fünfte Europäer ist einem Bericht zufolge ungesund hohen Verkehrslärmpegeln ausgesetzt. Schätzungsweise 112 Millionen Menschen in 31 analysierten europäischen Ländern müssten mit Umgebungslärm durch Straßen-, Bahn- und Flugverkehr leben, der über den Schwellenwerten der EU-Meldevorschriften liegt, schreibt die Europäische Umweltagentur (EEA) in einem neuen Bericht. Solche Lärmpegel seien sowohl für die menschliche Gesundheit schädlich als auch für Umwelt und Wirtschaft.
Die Experten fordern, stärker gegen das Problem vorzugehen – etwa durch besseren Zugang zu ruhigen und grünen Flächen in Städten. Besonders städtische Gebiete seien vom Straßenverkehr betroffen. Obwohl Schienen- und Fluglärm insgesamt weniger Menschen betreffen, blieben sie bedeutende lokale Lärmquellen – insbesondere in der Nähe großer Bahnverkehrskorridore und Flughäfen.
In Deutschland sind Schätzungen zufolge fast 22 Millionen Menschen Lärmpegeln jenseits des Schwellenwerts von 55 dB(A) ausgesetzt. Für den Nachtzeitraum gibt es eine separate Auswertung mit einem Schwellenwert von 50 dB(A). Davon sind fast 15 Millionen Menschen betroffen.
Verkehrslärm führe zu einer breiten Palette negativer Gesundheitsfolgen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Erkrankungen, Diabetes und vorzeitige Todesfälle. Besonders Kinder und Jugendliche seien anfällig und litten unter Leseschwächen, Verhaltensauffälligkeiten und Fettleibigkeit, so die EEA. Lärm schade auch der Tierwelt – an Land und unter Wasser – sowie der Wirtschaft durch gesundheitliche Folgekosten von geschätzt mindestens 95,6 Milliarden Euro jährlich.