06.06.2021 - 19:49 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7350
658

BUND fordert neue Mobilitätspolitik

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(Stuttgart) - Unter dem Motto „Wiesen und Wald statt Asphalt“ demonstrierten am Wochenende Umweltschützer deutschlandweit für eine andere Verkehrspolitik und eine Mobilitätswende nach der Bundestagswahl.

BUND-Aktive in Baden-Württemberg demonstrierten in Tübingen gegen den Ausbau der B 27 auf der Endelbergtrasse, in Reutlingen gegen die Dietwegtrasse und in Ravensburg gegen den Entwurf eines neuen Regionalplans Bodensee-Oberschwaben. In Karlsruhe richtete sich der Protest gegen die geplante Querspange von der geplanten zweiten Rheinbrücke bis zur Bundesstraße 36 bei Knielingen.

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, sieht neben der Bundesregierung die Landesregierung in der Verantwortung für eine neue Mobilitätspolitik: „Der Bundesstraßenbau bis 2025 widerspricht allen Bekenntnissen zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität. Hier muss die Landesregierung schleunigst gegensteuern.“ Der BUND Baden-Württemberg fordert einen sofortigen Neubaustopp und ein Moratorium für die Planung großer Fernstraßenneubauten. Das eingesparte Geld müsse in eine nachhaltige Mobilität investiert werden, um Personen- und Güterverkehr klimafreundlich von der Straße weg zu verlagern. Die nächste Bundesregierung müsse zudem überteuerte und unnötige Fernstraßenprojekte wie die Hochrheinautobahn A 98 zugunsten von Natur und Klima aufgeben.

Der BUND hat zusammen mit dem Paritätischen Gesamtverband eine Zukunftsagenda zur Bundestagswahl veröffentlicht. Gemeinsam fordern die Verbände von der nächsten Bundesregierung:

  • Ausstieg aus dem Fernstraßenbau: Sofortiger Neubaustopp und Ausstieg aus allen Planungen für Fernstraßenneubauten und von Ortsumfahrungen.
  • Boom umweltverträglicher Mobilität in Städten und Kommunen: Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) und Fuß- und Radverkehr fördern, 365-Euro-Tickets für den ÖPNV.
  • Ausbau der Bahn.
  • Ausstieg aus Kurzstreckenflügen.
  • „Mobilitäts-Apps“: Die Bundesregierung soll gezielt bundesweite, gemeinwohlorientierte, demokratische und datensparsame Mobilitätsplattformen unterstützen, um den Umweltverbund aus Bahn, ÖPNV und Sharing-Diensten zu stärken und umweltfreundliche Mobilität für alle zu ermöglichen.

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