27.08.2013 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 4196
384

BUND will keinen B 30- und B 31-Ausbau

Abbildung
(Bodenseekreis) - Der Kreisverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Bodenseekreis will keinen Ausbau der B 30 und B 31. Er schlägt stattdessen der baden-württembergischen Landesregierung ein integriertes Verkehrskonzept als Alternative zu dem nach seiner Ansicht "teuren, umweltschädlichen und verkehrlich fragwürdigen vierspurigen Neubau der B 30 und B 31 zwischen Meersburg-Friedrichshafen-Ravensburg" vor. Der BUND nutzt damit sein Recht, eigene Vorschläge zu den Straßenbauvorhaben einzureichen, die von den Straßenbauverwaltungen geprüft werden müssen.

Der Schwerpunkt des Konzepts des BUND liegt auf der Realisierung eines attraktiven, grenzüberschreitenden Bodensee S-Bahn-Konzepts im 30-Minuten-Takt. Dazu sollen zusätzliche Ausweichgleise auf der Bodensee-Gürtelbahn gebaut werden, sowie alle Bahnstrecken im Bodenseeraum elektrifiziert werden.

Für die Straßenplanungen verlangen die Naturschützer die Prüfung eines B 31-Tunnels bei Hagnau und eine B 30-Ostumfahrung von Meckenbeurens unter Mitverwendung vorhandener Straßen. Dort und auch bei Friedrichshafen seien nach ihrer Ansicht zweispurige Varianten den derzeitigen Plänen mit vier Fahrspuren vorzuziehen. Dies sei verträglicher für die Bodensee-Landschaft, verursache weniger neuen Kfz-Verkehr, erspare dem Klima somit schädliche CO2-Emissionen und sei daneben auch eher finanzierbar.

Engelbert Sachs, Vorsitzender des BUND: "Bei der Erstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans müssen Alternativen geprüft werden, die Natur und Landschaft schonen und zur Verringerung von Lärm und Schadstoffen beitragen. Unrealistische, überteuerte und umweltschädliche Straßenbauplanungen wie der Planfall 7.5 müssen daher zurückgezogen werden. Wir fordern Verkehrsminister Winfried Hermann auf, die von uns vorgeschlagenen Alternativen zum Neubau der B 30 und B 31 umgehend bei Minister Ramsauer in Berlin einzureichen." Frieder Staerke vom BUND ergänzt: "Es ist ein Unding, wenn diese überdimensionierte und sehr teure Straßenplanung weiter vorangetrieben wird."

  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Berlin) - Das Deutschlandticket ist aus Sicht der Bundesregierung „ein großer Erfolg“. Es hätten bereits sehr viele Menschen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewonnen werden können, heißt es in de...
Abbildung
(Hamburg) - Greenpeace befürchtet durch den geplanten Ausbau von Fernstraßen in Deutschland schwere Umweltschäden. Die Organisation beruft sich dabei auf eine neue Analyse, die von der Umweltorganisation in Zusammenarbe...
Abbildung
(Berlin) - Für Umweltverbände ist die aktuelle Verkehrsprognose des Bundes unerträglich: Der Straßenverkehr müsse ab und nicht zunehmen. Eine Verkehrsprognose mit zunehmendem Verkehr lehnten sie beim Infrastrukturdial...
Abbildung
(Berlin) - Neue Regeln zur Steuerung von Migration, mehr Tempo und weniger Bürokratie: Auf diese Maßnahmen einigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am frühen Die...
Abbildung
(Berlin) - Wie erwartet hat der Bundestag am Freitag die Ausweitung der Mautpflicht für Lastkraftwagen beschlossen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften nahm da...
Abbildung
(Berlin) - Der Bundesetat für Digitales und Verkehr soll im kommenden Jahr um 3,12 Milliarden Euro auf insgesamt 38,7 Milliarden Euro steigen. Mit 37,8 Milliarden Euro entfällt dabei der Hauptanteil auf den Verkehrssekto...