27.06.2012 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3680
449

Regionalverband sieht Priorisierung mit einem lachenden und weinenden Auge

Abbildung
(Owingen) - Der Planungsausschuss des Regionalverbands begrüßt die Prioritätenliste des Landes für die 20 baureifen Fernstraßenprojekte. Doch gibt es auch Bedenken, ob das Geld tatsächlich fließt und wie die langfristigen Perspektiven für den ländlichen Raum aussehen.

Dankbar nahm Hermann Vogler, Vorsitzender des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben, die Entscheidung der Landesregierung auf, die Bundesstraßen in der Region auf der Prioritätenliste ganz nach vorne zu setzen. Vogler, sagte im Planungsausschuss des Regionalverbands, dass vor der Vorstellung der Prioritätenliste in Stuttgart kein großer Optimismus unter den Beteiligten in der Region geherrscht habe. Zumal die Region mit anderen Städten konkurrierte, in denen ebenfalls planfestgestellte Straßenprojekte anstehen.

"Wir sollten nicht beim Jubel stehen bleiben", warnte Wilfried Franke, Geschäftsführer des Regionalverbands. Es gebe viele Kommunen, die bei der Bekanntgabe in Stuttgart enttäuscht wurden. Das die B 311 bei Unlingen nicht ganz nach vorne kam, sei erstens schlecht für die ganze Region und zweitens als Signal zu werten, dass der ländliche Raum Gefahr läuft, weiter auszubluten. Nach den aktuellen Kriterien, die jetzt positiv für die B 30 Süd und die B 31 ins Gewicht fielen, werde der durchschnittlichen täglichen Verkehrsmenge große Bedeutung beigemessen. Eine möglicherweise zu große, so Franke. Denn sie enthalte für den ländlichen Raum die Konsequenz, dass er künftig bei Fernstraßenprojekten kaum mehr zum Zug komme.

Dieter Hornung, früherer Bürgermeister aus Friedrichshafen, sagte, dass der Kampf ums Geld für den Straßenbau bis zum ersten Spatenstich weitergehen müsse. Er äußerte die Bedenken, dass das Papier aus Stuttgart in Berlin verwässert werde.

Nach Ansicht Voglers sind diese Sorgen unbegründet. Er habe es immer als falsch empfunden, dass die frühere Landesregierung keine Prioritätenliste erstellte. Der Bund habe die Liste schließlich gewünscht, darum gehe er davon aus, dass sie auf Verwaltungsebene auch Gewicht hat und umgesetzt wird.

Wolfgang Lohmiller (Grüne), Volkswirt aus Bad Saulgau, betonte: Es sei der Verdienst der grün-roten Landesregierung die Kriterien zu objektivieren. Gute Beziehungen hätten nicht mehr weitergeholfen. Vogler gab ihm insofern Recht, dass die Kriterien nachvollziehbar waren, wies aber die Unterstellung, früher habe Vetternwirtschaft geherrscht, zurück.

  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Weingarten) - Nach dem Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, hat nun die IHK-Vollversammlung ihre Prioritätenliste für die wichtigsten Straßenbauprojekte in der Region verabschiedet.Der Regionalverband Bodensee-Obersc...
Abbildung
(Bad Waldsee) - Die Junge Union Württemberg-Hohenzollern (JU) war Gastgeber einer nicht öffentlichen Verkehrskonferenz am Donnerstag im Foyer der Stadthalle Bad Waldsee. Die geladenen Gäste unterhielten sich mit MdB Nor...
Abbildung
(Biberach) - Die Prioritätenliste des Landes zum Bundesverkehrswegeplan 2015 ist für viele politisch Verantwortliche im Landkreis Biberach nicht zufriedenstellend ausgefallen. Die Stadt Biberach plant deshalb mit weitere...
Abbildung
(Landkreis Ravensburg) - Nach dem Bau der "B 30 Süd" soll der "Molldiete-Tunnel" in Ravensburg gebaut werden. So hat es die Kreisverwaltung auf ihrer Prioritätenliste vorgesehen, die sie als Stellungnahme für den Bundes...
Abbildung
(Stuttgart / Friedrichshafen / Ravensburg) - Am Montag werden Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Staatssekretärin Dr. Gisela Splett (Grüne) den betroffenen La...
Abbildung
(Landkreis Ravensburg) - Nichts wurde es aus der Prioritätenliste des Landkreises Ravensburg. In seiner Sitzung am Donnerstag im Kursaal der Stadthalle Bad Waldsee wollte der Kreistag eigentlich über eine Liste von prior...