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(Meckenbeuren) - Die Adler-Kreuzung in Meckenbeuren war 2024 Spitzenreiter in der örtlichen Unfallstatistik: Neun Unfälle wurden dort im vergangenen Jahr gezählt, am häufigsten verursacht durch „Einbiegen und Kreuzen“. Ende des Jahres wurde eine neue Ampelanlage installiert - doch zufrieden sind viele damit nicht.
Die Schwäbische Zeitung fragte bei Fahrlehrern, dem Landratsamt und bei Schülern nach, wie sich die Verkehrssituation seitdem entwickelt hat.
Fahrlehrer bescheinigen der neuen Ampel zwar grundsätzlich eine Verbesserung. Durch die klare Trennung der Fahrtrichtungen per Lichtsignale sei die Kreuzung nun sicherer zu befahren als zuvor. Doch im Detail sehen sie mehrere Schwachstellen. So werde es für Autofahrer, die aus Richtung Friedrichshafen oder Ravensburg in die Bahnhofstraße einbiegen, zunehmend schwierig, querende Fußgänger im Blick zu behalten. Grund dafür sei die häufig dauerhafte Grünphase der Fußgängerampel. Angesichts der geringen Fußgängerzahl hätte man die Anlage besser bedarfsgesteuert betreiben sollen. Ein weiteres Problem betrifft Linksabbieger aus Richtung Friedrichshafen: Diese müssten nicht nur auf den Gegenverkehr aus Ravensburg achten, sondern auch auf Fußgänger und Radfahrer. Die notwendige Lücke im Gegenverkehr sei nur schwer erkennbar. Hier könnte ein zusätzlicher Grünpfeil für Klarheit sorgen. In diesem Fall müsste allerdings die Fußgängerampel über die Bahnhofsstraße auf Rot schalten, um Konflikte zu vermeiden. Zusätzlich erschwert ein nahegelegener Zebrastreifen das Zusammenspiel aller Verkehrsteilnehmer.
Auch beim Landratsamt ist man sich der komplexen Situation bewusst. Nach Inbetriebnahme der Ampel kam es auf der Linksabbiegerspur Richtung Brochenzell zeitweise zu erheblichen Rückstaus - ein Umstand, der sogar Thema im Gemeinderat wurde. Am 29. Januar reagierte das Straßenverkehrsamt mit einer Softwareaktualisierung. Seither erhalten Linksabbieger eine längere Grünphase. Der Verkehr aus Ravensburg wird entsprechend länger angehalten, was seit dem dort für längere Rückstaus sorgt.
Auch Schüler äußerten Kritik: Sie schlagen statt einer Ampel einen Kreisverkehr vor.