02.07.2021 - 23:44 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7386
384

Mobilitätsforscher kritisiert Verkehrspolitik

Abbildung

(Berlin) - Nichts wirklich Gutes findet Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter° an der aktuellen Verkehrspolitik. Im Verkehr brauche es drastische Maßnahmen, fordert er.

„Wir brauchen einen Stopp der Neuzulassung für Verbrennungskraftwagen ab dem Jahr 2025. Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe oder auch Drohnen sind reine Symbolpolitik“, so Knie. Die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken komme zwanzig Jahre zu spät, kritisiert er. Wichtig seien jetzt gute Verbindungen von Knotenpunkt zu Knotenpunkt und Konzentration auf die Feinverteilung. Der Fehler liege im System: Die Menschen müssten erst zum Bahnhof kommen und dann auch wieder weg. Das Problem seit der öffentliche Verkehr auf der letzten Meile.

Neben einem Zulassungsstopp für Verbrenner ab 2025 fordert Knie eine sofortige Abschaffung der Dieselsubventionierung, der Pendlerpauschale und des Dienstwagenprivilegs. Außerdem die Herausnahme des Autos aus dem Gemeingebrauch im deutschen Straßenrecht und ein Parkverbot für private Autos auf öffentlichem Straßenland. Schließlich eine Verdreifachung des CO2-Preises und ein Mobilitätsgeld für gering Verdienende. Mit dem Auto führen in Deutschland Menschen mit mittleren und höheren Haushaltseinkommen ab 3.000 Euro. Diese Menschen verfügten alle über Alternativen.

Für Pkw sei der batterieelektrische Antrieb bis zu einer Reichweite von 350 Kilometern das Maß der Dinge. Ähnlich für Züge, die können und sollten stromgeführt oder mit Batterien fahren. Für den Schwerlastverkehr auf der Straße könne die Wasserstoff-Brennstoffzelle eine Option sein.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Bad Waldsee) - 113 Menschen haben die Bad Waldseer Feuerwehrangehörigen im zurückliegenden Einsatzjahr 2023 gerettet. Bei der Jahreshauptversammlung am 11. März präsentierte Kommandant Alois Burkhardt die wichtigsten ...
Abbildung
(Stuttgart) - Weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr - das ist das Ziel des Verkehrssicherheitspakts von Baden-Württemberg. Es soll deutlich weniger Tote und Verletzte im Verkehr geben.Die Landesregierung hat sich ...
Abbildung
(Wiesbaden) - Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden stellte im Juli 2023 die bundesweite Statistik der Straßenverkehrsunfälle 2022 vor. Es verunglückten im vergangenen Jahr in Deutschland 2.788 Menschen im Straßenver...
Abbildung
(Wiesbaden) - Im Jahr 2022 sind in Deutschland 2.788 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das waren 9% oder 226 Getötete mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch, nach den nun ...
Abbildung
(Berlin) – Seit dem 1. Mai 2023 gilt das Deutschladticket (49-Euro-Ticket) und die Menschen fahren immer noch mit dem Auto. Enttäuscht zeigt sich der Berliner Sozialprofessor Andreas Knie. Er fordert nun ein bundesweite...
Abbildung
(Stuttgart) - Der aktuelle BaWü-Check der Tageszeitungen im Südwesten zur Verkehrspolitik erfordert nach den Worten von Minister Winfried Hermann (Grüne) von Bund, Land und Kommunen einen noch stärkeren Einsatz für ei...