02.07.2021 - 23:44 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7386
556

Mobilitätsforscher kritisiert Verkehrspolitik

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(Berlin) - Nichts wirklich Gutes findet Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter° an der aktuellen Verkehrspolitik. Im Verkehr brauche es drastische Maßnahmen, fordert er.

„Wir brauchen einen Stopp der Neuzulassung für Verbrennungskraftwagen ab dem Jahr 2025. Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe oder auch Drohnen sind reine Symbolpolitik“, so Knie. Die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken komme zwanzig Jahre zu spät, kritisiert er. Wichtig seien jetzt gute Verbindungen von Knotenpunkt zu Knotenpunkt und Konzentration auf die Feinverteilung. Der Fehler liege im System: Die Menschen müssten erst zum Bahnhof kommen und dann auch wieder weg. Das Problem seit der öffentliche Verkehr auf der letzten Meile.

Neben einem Zulassungsstopp für Verbrenner ab 2025 fordert Knie eine sofortige Abschaffung der Dieselsubventionierung, der Pendlerpauschale und des Dienstwagenprivilegs. Außerdem die Herausnahme des Autos aus dem Gemeingebrauch im deutschen Straßenrecht und ein Parkverbot für private Autos auf öffentlichem Straßenland. Schließlich eine Verdreifachung des CO2-Preises und ein Mobilitätsgeld für gering Verdienende. Mit dem Auto führen in Deutschland Menschen mit mittleren und höheren Haushaltseinkommen ab 3.000 Euro. Diese Menschen verfügten alle über Alternativen.

Für Pkw sei der batterieelektrische Antrieb bis zu einer Reichweite von 350 Kilometern das Maß der Dinge. Ähnlich für Züge, die können und sollten stromgeführt oder mit Batterien fahren. Für den Schwerlastverkehr auf der Straße könne die Wasserstoff-Brennstoffzelle eine Option sein.


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