21.01.2020 - 19:45 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6896
944

Experiment: Fußgängerampel soll Rückstau bis nach Bad Waldsee auslösen

Abbildung

(Gaisbeuren) - Der Ortschaftsrat Karl Schmidberger soll durch mehrmaliges Betätigen der Fußgängerampel in den frühen Morgenstunden an einem Montag im Januar Rückstaus bis nach Bad Waldsee verursacht haben, schreibt die örtliche Zeitung.

Der Selbsttest sollte zeigen welche Auswirkungen die Betätigung der Ampel auf den Verkehr hat. Innerhalb einer Stunde soll er durch häufiges Überqueren der Straße nicht nur zähfließenden Verkehr, sondern auch Stillstand auf der Bundesstraße verursacht haben. Der Rückstau ab der Ampel reichte phasenweise zurück bis auf Höhe des Waldseer Friedhofs „Am Schorren“ und darüber hinaus. Überprüft hat Schmidberger die Stauentwicklung in Echtzeit mittels des Online-Kartendienstes Google Maps und indem er parallel zur B 30 mit dem Fahrrad aus das Geschehen beobachtete, während seine Frau solange weiterhin stellvertretend für ihn die Ampel betätigte.

Mit der Aktion wollte Schmidberger auf die Dringlichkeit der B 30-Ortsumfahrung aufmerksam machen und beweisen, dass ein einzelner Mensch an der Ampel ausreicht, um einen Stau zu produzieren.

Um 6.44 Uhr startete er die Aktion. Nach kurzer Zeit habe es einen Rückstau bis zur Müllumladestation gegeben und zähfließenden Verkehr bis nach Heurenbach. Um 7.46 Uhr reichte der zäh fließende Verkehr bis zum Friedhof „Am Schorren“. Nach dem Ampeltest habe sich der Verkehr wieder normalisiert. Weitere Straßenüberquerungen gegen 9 Uhr hätten keine Stauprobleme mehr gezeigt.

Wie belastbar ist der Test? Das Landratsamt Ravensburg hat, als zuständige Behörde, in den letzten Jahren die Ampelschaltungen in Gaisbeuren zu Gunsten des durchfahrenden Verkehrs auf der B 30 optimiert. Eine Synchronisierung der Ampelanlagen soll erfolgt sein. Demnach sollte die Fußgängerampel eigentlich nur noch dann für Fußgänger grün geben, wenn sie an der Reihe ist. Das belegen zumindest die seit der Umstellung in der Regel wesentlich längeren Wartezeiten für Fußgänger. Im vergangenen Jahr wurden auf der B 30 auf dem Streckenabschnitt von Bad Waldsee nach Gaisbeuren an 37 von 52 Montagen Staus gezählt. 12 Staus erreichten eine Länge von mindestens 2,5 km. Die größte Stauwahrscheinlichkeit bestand um 7.50 Uhr. Vor diesem Zeitpunkt nahm die Stauwahrscheinlichkeit zu, danach ab.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Berlin) - Andreas Knie, Politikwissenschaftler und Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin, sieht das Zeitalter des privaten Pkw dem Ende ...
Abbildung
(Ravensburg) - Vier Verletzte forderte ein Verkehrsunfall am Mittwochabend an der Auffahrt Ravensburg-Nord zur B 30. Eine 42 Jahre alte Mazda-Lenkerin, die kurz vor 20 Uhr von Ravensburg kommend auf die B 30 auffahren woll...
Abbildung
(Ravensburg) - Das Regierungspräsidium Tübingen führt ab Mittwoch, 30. Juli 2025, an der B 30 Anschlussstelle Ravensburg-Süd Instandsetzungsarbeiten am Schussentalviadukt durch. Die Arbeiten finden auf dem Schussentalv...
Abbildung
(Ulm) - Seit Montag lässt das Regierungspräsidium Tübingen auf der B 30 in Fahrtrichtung Biberach Fahrbahnmarkierungsarbeiten durchführen. Betroffen sind zwei Abschnitte: zwischen dem Autobahndreieck Neu-Ulm und Ulm-Wi...
Abbildung
(Baltringen / Mettenberg) - 131 Verkehrsteilnehmer müssen mit Verwarnungen und Anzeigen rechnen. Sie waren am Montag auf der B 30 auf Höhe Mietingen-Baltringen zu schnell unterwegs. Am Dienstag stoppte eine Zivilstreife ...
Abbildung
(Wiesbaden) - Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden stellte am Mittwoch, 9. Juli 2025, die Verkehrsunfallbilanz 2024 vor. Demnach kamen 2024 in Deutschland 2.770 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben - 69 weniger als ...