13.07.2019 - 19:07 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6714
749

Autobahn GmbH will Ländern Planer und Nachwuchs abwerben

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(Berlin) - Mit einem 13. Monatsgehalt, Wechselzuschlag, Erfolgsbonus, Einstufung in eine höhere Besoldungs- oder Tarifgruppe, einem Gehalt für Studierende und andere Vergünstigungen und Annehmlichkeiten will die Autobahn GmbH des Bundes bisher bei den Ländern beschäftigte Straßenwärter, Planer, Werkstattmitarbeiter und Studenten abwerben.

Die Gesellschaft hat sich am Freitag mit den Gewerkschaften auf einen Manteltarifvertrag für die bis zu 15.000 Beschäftigten geeinigt, die ab 2021 für den Bund Fernstraßen planen, bauen, betreiben und erhalten werden. Nach aktuellem Stand betrifft das ausschließlich die Autobahnen, während die Länder weiterhin darauf bestehen, dass die Bundesstraßen unter ihrer Obhut bleiben.

Um den Landesbeschäftigten den Wechsel zum Bund schmackhaft zu machen, gibt es einen einmaligen Wechselzuschlag von 1.500 Euro. Dauerhaft wird statt einer anteiligen Jahressonderzahlung ein volles 13. Monatsgehalt angeboten. Werden alle qualitativen Unternehmensziele erfüllt, erhalten die Beschäftigten ab 2023 außerdem einen Jahresbonus, der sich laut der Gewerkschaft Verdi in der Regel auf 800 Euro belaufen wird. Darüber hinaus gibt es ab März 2020 einen von der Entgeltgruppe abhängigen Aufschlag von zwei oder 3,5 Prozent. Bringt die Tarifrunde im Herbst 2020 eine höhere Tarifsteigerung, gibt es den Differenzbetrag noch oben drauf. Zur Gewinnung von Nachwuchs gibt es ebenfalls einen Tarifvertrag: Studierende erhalten ein monatliches Gehalt von 1.300 Euro.

Geeinigt haben sich Gewerkschaften und Gesellschaft darüber hinaus auf eine höhere Eingruppierung für zahlreiche Berufsgruppen. Die Arbeitszeit für Beschäftigte in Autobahn-, Straßen-, Fernmeldemeistereien und Werkstätten beträgt 38,5 Stunden, für alle übrigen 39 Stunden. Während im Tarifvertrag der Länder noch zwischen Ost und West unterschieden wird, gilt bei der Autobahn GmbH ein einheitlicher Tarif.


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