18.03.2012 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3557
353

2011 gab es mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden

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(Ulm / Alb-Donau-Kreis) - Mit gemischten Gefühlen betrachtet die Polizei Ulm die Entwicklung der Verkehrssicherheit auf den Straßen in Ulm und im Alb-Donau-Kreis.

"Erfreulich ist, dass die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Bereich der Polizeidirektion Ulm nahezu unverändert blieb", so der Leitendende Kriminaldirektor Karl-Heinz Keller. Nachdenklich stimme aber die Zunahme der Verkehrsunfälle mit Personenschaden und der verunglückten Personen.

7.226 Verkehrsunfälle registrierte die Polizei im Jahr 2011 in Ulm und im Alb-Donau-Kreis. Das sind zwar 15 Unfälle weniger als im Vorjahr 2010, auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden ging zurück (-131 Unfälle auf 6.240). Allerdings ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 870 auf 986 (+116, +13 Prozent) gestiegen. Bei diesen 986 Verkehrsunfällen verunglückten insgesamt 1.329 Personen. Das sind 140 mehr als im Vorjahr 2010 (+12 Prozent).

2011 wurden auf den Straßen in Ulm und im Alb-Donau Kreis 261 Menschen schwer verletzt (+36, +16 Prozent), 15 Personen starben. "Obwohl die Zahl von 15 Verkehrstoten die niedrigste Anzahl der vergangenen zehn Jahre ist, sind dies eindeutig zu viel", sagte Keller.

Der deutliche Anstieg bei den verunglückten Personen sei zu einem Großteil auf Steigerungen bei den Motorradfahrern und Fahrradfahrern zurückzuführen. "Das gute Wetter hat im Jahr 2011 seinen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen", ist sich Polizeioberrat Wolfgang Müller sicher. Bei 183 Unfällen mit motorisierten Zweiradfahrern wurden 170 Personen verletzt, 60 davon schwer. Zwei Menschen starben.

Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Fußgängern hat sich im Jahr 2011 um 12 auf 113 Unfälle (+12 Prozent) erhöht. Die Zahl der verunglückten Personen stieg dabei um 28 (+28 Prozent) auf 127 Personen. Zwei davon wurden getötet, 22 schwer verletzt.

Sorge bereitet auch der Anstieg der Unfälle mit schweren Lkw. Während im Land diese Unfälle um 5 Prozent zurückgingen, haben sie in Ulm und im Alb-Donau-Kreis zugenommen. Der weitere Anstieg zeige, welche Bedeutung die Region als Wirtschaftsstandort ausmache. Sie verdeutliche auch die verkehrsgeografische Lage der Region mit einem Schnittpunkt an wichtigen Autobahnen und Bundesstraßen. Die Zahl der Lkw-Unfälle stieg um 10 (+3 Prozent) auf 361 Unfälle. Dabei verunglückten 134 Personen. Genau so viele, wie im Vorjahr.

Die Entwicklung der Verkehrsunfälle unter Einfluss von Alkohol und Drogen hat 2011 eine deutliche Veränderung erfahren. War die Zahl der Verkehrsunfälle bis 2010 fast ständig rückläufig, stieg sie im Jahr 2011 um fast ein Drittel (+40 Unfälle, +31 Prozent) auf 170 Verkehrsunfälle. Bei diesen Unfällen wurden zwei Menschen getötet, 22 schwer und 57 leicht verletzt. In den meisten der 170 Verkehrsunfälle war Alkohol im Spiel, in zwölf Fällen Drogen.

Deutliche Zunahmen verzeichnet die Polizei auch bei Unfällen mit Senioren. 592 Unfälle registrierte sie im Jahr 2011. 100 mehr als im Vorjahr (+20 Prozent). Die Zahl der Verunglückten stieg um 50 auf 261 Personen (+24 Prozent), wobei die Zahlen der Getöteten und Schwerverletzten rückläufig sind (-14 Prozent). In fast allen Fällen (574 Unfälle) waren die Senioren als Pkw-Lenker unterwegs. 40 Prozent der Verkehrsunfälle (237 Unfälle) waren auf Missachten der Vorfahrt oder Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren zurückzuführen.

Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden waren auch im Jahr 2011 Missachten der Vorfahrt (20 Prozent), Auffahren oder zu geringer Sicherheitsabstand (14 Prozent) sowie nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit (11 Prozent).

(Aus dem Polizeibericht Ulm)

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