10.10.2010 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2855
274

Anwohner sollen Lärmschutz selbst bezahlen

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(Bad Waldsee) - Das geplante Wohngebiet "Frauenberg VI" hat am Montag im Technischen Ausschuss für eine längere Debatte gesorgt. Dreh- und Angelpunkt war die 1,3 Millionen Euro teure Lärmschutzwand entlang der B 30, die von Bauwilligen und Hausbesitzern am Frauenberg finanziert werden soll.

Bei einer Enthaltung von GAL-Rätin Dr. Margret Brehm hat der Ausschuss den neuen Aufstellungsbeschluss nach längerer Diskussion gefasst. Im Mittelpunkt stand der geplante Bau einer Lärmschutzwand entlang der B 30, die an der Wolfegger Straße beginnen und laut Baurechtsamtsleiter Peter Natterer etwa 100 Meter über den Rotkreuzweg hinaus reichen soll. Damit sollen die künftigen und bisherigen Frauenbergbewohner vor dem Verkehrslärm der nahen Bundesstraße geschützt werden, der in den letzten Jahren offensichtlich stetig zugenommen hat.

Für die Finanzierung der 1,3 Millionen Euro teuren Lärmschutzwand sollen die Hausbesitzer des neuen Wohngebietes und die Bewohner der bestehenden Straßenzüge, die nördlich von "Frauenberg VI" liegen, herangezogen werden, sofern der Lärmpegel vor ihrer Haustüre entsprechend sinkt. Im Rahmen des Behördenverfahrens wird nach Angaben des Ersten Beigeordneten Thomas Manz ein Lärmschutzgutachten in Auftrag gegeben und von den Ergebnissen hänge ab, "wer genau" zur Finanzierung des Bauwerks herangezogen wird. Was den zeitlichen Ablauf des neuen Wohngebiets "Frauenberg VI" angeht, hielt sich Thomas Manz bedeckt, wie er sagte. "Die Stadt wird sehr zügig arbeiten und das ihre dazu tun, dass hier schnell gebaut werden kann."

"Ich frage mich schon, wer hier bauen und vor einer solchen Wand wohnen möchte?", sagte Rätin Dr. Margret Brehm (GAL), da sie bezweifelte, dass das Interesse potentieller Häuslebauer an diesem Areal so groß ist, dass die Kommune dafür ein Bebauungsplanverfahren in die Wege leiten muss. Nach Einschätzung von Bürgermeister Roland Weinschenk ist die Nachfrage nach Bauplätzen in der Kernstadt jedoch "ungebrochen groß" und im "Ballenmoos" seien nur noch wenige städtische Bauplätze verfügbar. "Zudem ist es in anderen Städten durchaus üblich, Wohngebiete mit Lärmwällen zu schützen."

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