08.01.2009 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2023
313

Kerler geht nach 45 Jahren in den Ruhestand

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(Laupheim) - Seit genau 35 Jahren ist Josef Kerler Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Laupheim. "Zur Feuerwehr geht man nicht, da wird zu viel gesoffen", sagten seinen Eltern, er wagte dennoch mit 17 den Schritt, nun tritt er nach rund 45 Jahren den Ruhestand an.

Mit 17 Jahren tritt er 1963 in die Freiwillige Feuerwehr ein, mit 27 wird der Kommandant. In den 1960er Jahren war das Einsatzaufkommen noch gering. Zu 30 bis 40 Alarmen wurde die Wehr im Jahr gerufen. Ausschließlich Brandbekämpfung stand damals auf dem Programm. Überhitzte Heuschober oder Blitzschläge waren im ländlichen Laupheim Brandursache.

Heute rettet und birgt die Feuerwehr in erster Linie. In die neue Aufgabe sei man mit der B 30 hineingewachsen. Bis in die 1990er Jahre führte sie nur zweispurig an Laupheim vorbei und war ein massiver Unfallschwerpunkt. Unfälle mit zahlreichen Verletzten und Toten forderte die Bundesstraße und die weniger sichere Fahrzeugtechnik Jahr für Jahr. Ein Unfall ist Kerler dabei besonders im Gedächtnis geblieben. Ein Unfall mit zwei tödlich verunglückten Motorradfahrern und vier verbrannten Pkw-Insassen. "Der Film hängt noch drin."

Das Schlimmste für Kerler und seine Leute seien aber auch Opfer, die sich vor den Zug geworfen haben. "Für diesen Anblick muss man schon fest sein." Unter den Kameraden habe man solche Einsätze zwar immer besprochen. Dass jemand unter den Eindrücken leidet, das geben die Feuerwehrleute aber nicht zu, bekennt Kerler.

Nach nun rund 45 Jahren tritt Kerler in den Ruhestand ein, seinem Nachfolger wünscht er bei allen Einsätzen eine glückliche Hand und "dass er alle Kameraden gesund und lebendig wieder heim bringt".

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