09.04.2023 - 19:09 Uhr
Franz Fischer
Nr. 8203
671

So wollen die Grünen, Städte autofrei machen

(Berlin) - Als einer der bekanntesten Sozialprofessoren Deutschlands arbeitet Andreas Knie an einem Forschungsvorhaben, das aufzeigen soll, wie Städte autofrei werden. Eines der Ergebnisse seiner Arbeit ist ein Bilderbuch. Das Bilderbuch zeigt emotionale Aspekte, wie dieses neue Leben sich anfühlt. Gerade Deutschland brauche Szenarien, an denen sich die Vorstellungskraft für das Leben in der Stadt orientieren kann, so Knie.

Vorbild sollen Städte in Belgien, den Niederlanden oder Italien sein. Stellenweise gehe es fast zurück zur mittelalterlichen Stadtstruktur: „Die Straßen sind Teil des öffentlichen Lebens, die Leute können dort sitzen, die Kinder spielen. Die Schulwege sind sicher!“

Knie erläutert: „Wir wollen aber keine Autolosigkeit. Das Ziel ist nicht Bullerbü, sondern die moderne Stadt mit einer großen Vielfalt. Dank eines Modellvorhabens kann man das hoffentlich bald live erleben. In einem Berliner Kiez planen wir ein solches Quartier. Ab Mai geht es mit der Umsetzung los. Ein Großteil der Parkplätze wird dort weichen. Wo jetzt noch Autos stehen, wird es grün. Es werden öffentliche Plätze mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten entstehen.“

Um Autos aus dem Städten zu Verdrängen schweben Andreas Knie weitere Ideen vor: So soll das Parken für Anwohner verboten werden. Die nächsten Parkflächen sollen mindestens 300 bis 500 Meter entfernt sein. Zudem müsse der Preis stimmen: „Ein Stellplatz kostet die Kommune zwischen 3.000 und 5.000 Euro jedes Jahr. In Berlin zahlt man augenblicklich für einen Anwohnerparkausweis 12,40 Euro pro Jahr. In unserem Experiment wird das Abstellen für alle kostenpflichtig. Von 50 Euro im Monat.“

Das findet der Professor richtig: „Die Parkflächen werden weniger, das setzt mich ein Stück weit unter Druck. Es gibt Angebote, die ziehen mich an. Da gibt es Car- und Bikesharing-Angebote gleich um die Ecke und erweiterte Taxidienste. Und wissen Sie was? Wo man das Blech leerräumt, ist es eindeutig. Mir ist kein einziger Fall bekannt, wo ein Vorhaben, das entsprechend so umgesetzt wurde, nicht zur Begeisterung geführt hätte.“


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Meckenbeuren) - Leichte Verletzungen erlitt eine 24-jährige Pkw-Lenkerin bei einem Auffahrunfall am Samstagnachmittag in der Hauptstraße in Meckenbeuren. Sie erkannte gegen 16.45 Uhr zu spät, dass ein vor ihr fahrender...
Abbildung
(Hochdorf) - Der Ochsenhauser Ingenieur Edgar Schneider hat sich mit der geplanten Sperrung der B 30 bei Hochdorf befasst. Mit einem digitalen Steuerungssystem will er den Schwerlastverkehr gezielt lenken, um Anwohner wäh...
Abbildung
(Baltringen) - Bei einer Großkontrolle am Mittwoch bei Mietingen-Baltringen ahndete die Polizei zahlreiche Verstöße. Zwischen 14 und 20 Uhr hatte die Polizei auf einem Parkplatz an der B 30 eine Kontrollstelle eingerich...
Abbildung
(Meckenbeuren) - Bei einem Verkehrsunfall wurde am Dienstagvormittag in der Ortsdurchfahrt Meckenbeuren ein Motorradfahrer verletzt. Der 57-jährige war in Richtung Friedrichshafen unterwegs und fuhr zunächst hinter einem...
Abbildung
(Laupheim) - Mit dem Entzug seines Führerscheins endete am Sonntagnachmittag die Fahrt eines 53-jährigen bei Laupheim-Baustetten. Der Mann war mit seinem Mercedes auf der B 30 von Laupheim in Richtung Biberach unterwegs ...
Abbildung
(Gaisbeuren / Bad Waldsee) - Ein Sattelzug hat am frühen Donnerstagmorgen nach einem Unfall in Gaisbeuren einen schweren Betonblock kilometerweit über die B 30 bis Bad Waldsee geschleift. Das berichtet die Polizei.Wege...