17.08.2022 - 21:16 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7889
273

Alle wollen fahren, aber keine verkehrssichere Straße

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(Region) - Kaum haben die Arbeiten zur Fahrbahnsanierung der B 30 zwischen Gaisbeuren und Baindt begonnen, gibt es Ärger. Die Umleitung ärgert Verkehrsteilnehmer, der Schleichverkehr belastet kleine Orte und einige Gewerbetreibende in Enzisreute beklagen ausbleibende Kundschaft.

Löffelmühle
Martin Schrott, Besitzer der Löffelmühle im gleichnamigen Ort bei Bergatreute, berichtet von einem enormen Verkehrsaufkommen. Schon am Montag hing ein Transporter im Feierabendverkehr an der steilen Steige hinauf nach Gambach fest und entsprechend sei die Stimmung im Rückstau gewesen. Verkehrsteilnehmer mit Kennzeichen aus halb Europa verlassen hier die reguläre Umleitungsstrecke über Baienfurt in Richtung Bergatreute und nutzen die Straße des privaten Betriebsgeländes in der Hoffnung, drei Minuten Fahrzeit einzusparen. So lange 20 km/h im Hof eingehalten werden, sieht Schrott kein weiteres Problem.

Aulendorf
Aulendorf erweist sich derzeit erneut als ein Nadelöhr der Umleitungsstrecke. Teilweise reicht der Rückstau von der Ampel an der Allewindenstraße bis zum Kreisverkehr bei der Firma Carthago zurück.

Reute-Gaisbeuren
Wegen der Umleitung in Richtung Ulm ist der Verkehr auf der B 30 in Gaisbeuren aktuell erheblich zurückgegangen. Die Sperrung führt zudem dazu, dass auch ortskundige Verkehrsteilnehmer auf der Fahrt in Richtung Ravensburg erst gar nicht nach Gaisbeuren fahren, sondern ihr Glück über Schleichwege durch Dinnenried, Ankenreute, Gwigg, Gambach und Löffelmühle suchen. Immer wieder sind in Gaisbeuren Verkehrsteilnehmer zu sehen, die verwundert über die Baustelle kehrt machen, am Fahrbahnrand anhalten und versucht sind nach dem Weg zu fragen. Offenbar ein Navigationsgerät führte einen Wohnmobilfahrer in die Irre, der schließlich über den Radweg von Baindt nach Kümmerazhofen fuhr.

Der von Anwohnern der B 30 während der Bauarbeiten als gering empfundene Verkehr, wird an anderer Stelle dagegen als massiv wahrgenommen: Ortsvorsteher Achim Strobel, der Verwaltungseinheit Reute-Gaisbeuren, versucht derzeit das Beste aus dem hohen Verkehrsaufkommen auf der L 285 in Gaisbeuren und Reute zu machen. Dank Lärmschutz und Tempo 30 sei die Situation halbwegs erträglich.

Gastronomie in Enzisreute klagt
Enzisreute ist zurzeit nur über schmale Kreisstraßen zu erreichen und damit für ortsunkundige praktisch abgeschnitten.

„Für uns ist die Sperrung der B 30 nach Corona und Inflation eine weitere bittere Pille, die wir zu schlucken haben“, so der Betreiber des „Café und Brot“ in Enzisreute. Das Geschäft ist deshalb seit Montag vorübergehend geschlossen, ebenso die Aral-Tankstelle. Die Kundschaft sei zu 100 Prozent ausgeblieben. Namentlich will der Betreiber des „Café und Brot“ nicht genannt werden und kritisiert eine schlechte Information an die Gewerbetreibenden. Es hätte früher informiert werden müssen.

Der benachbarte Kioskbetreiber wünscht sich, dass die Straßenbauarbeiter und Stammkunden den Weg zu ihm finden.


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