21.11.2017 - 20:35 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6038
636

Landkreis entscheidet über Beitritt zu Planungsteam

Abbildung
(Ravensburg) - Die Landkreise Ravensburg, Sigmaringen und der Bodenseekreis wollen gemeinsam eine Gesellschaft gründen, die drei Bundesstraßen in der Region plant und diese Planung auch finanziert. Hintergrund für den Vorstoß sind Befürchtungen der Kreise, dass sich sonst mindestens in den nächsten elf Jahren bei den großen Straßenbauprojekten in der Region Bodensee-Oberschwaben nichts tun wird, weil das Land nicht genug Planungspersonal hat.

Im Kreis Ravensburg soll der Lückenschluss der B 30 zwischen Baindt und Bad Waldsee zügig vorangetrieben werden. Der Molldietetunnel in Ravensburg wurde auf Wunsch der Stadt Ravensburg nicht in die Liste aufgenommen. Das Land solle diese Planung übernehmen. Die Planung eines Tunnels sei fachtechnisch zu anspruchsvoll.

Am Donnerstag entscheidet der Kreistag Ravensburg über den Beitritt zur Planungsgesellschaft. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung arbeitet das Land zunächst die Maßnahmen ab, die bereits geplant oder gebaut werden. Bis das Land neue Projekte planen kann, rechnet das Landratsamt Ravensburg im besten Fall mit 10,5 und im schlimmsten Fall mit 18,5 Jahre. Das Risiko sei groß, dass erst im Anschluss daran die Planungen für den Molldiete-Tunnel und die B 30 zwischen Baindt und Bad Waldsee begonnen würden.

Die drei Kreise beabsichtigen deshalb zusammen mit dem Regionalverband Bodensee-Oberschwaben eine Gesellschaft zu gründen, die die Planung übernehmen soll. Geplant werden sollen der B 30-Lückenschluss mit der Ortsumfahrung Enzisreute und Gaisbeuren, der B 31-Abschnitt Waggershausen - B 30 alt mit zweiter Tunnelröhre für den Riedleparktunnel und die neue B 311/313 zwischen Meßkirch und Mengen. Gesellschafter der GmbH werden die drei Landkreise mit jeweils 32 Prozent, der Regionalverband mit einem Prozent sowie die Landsiedlung Baden-Württemberg mit drei Prozent Anteil. Die Städte, die von den Straßen am meisten profitieren, sollen sich an der Planung beteiligen. Die Ravensburger Kreisverwaltung will insbesondere mit der Stadt Bad Waldsee Verhandlungen über eine finanzielle Beteiligung führen. Der Kreis Ravensburg rechnet bis zu einer baureifen Planung der B 30 auf zehn Jahre mit Planungskosten zwischen 9,3 und 11,5 Millionen Euro, was jedoch nur ca. 1,7 Prozent des Projektnutzens entspricht.

Der Kreistag Sigmaringen hat in einem Grundsatzbeschluss bereits zugestimmt. Der Kreistag des Bodenseekreises will im Dezember entscheiden.

  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Untereschach) - Seit dem 7. Januar 2025 ist an der großen Kreuzung der B 30 bei Untereschach ein Rotlichtblitzer in Betrieb. Er soll zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen. Laut Schwäbischer Zeitung wurden berei...
Abbildung
(Ravensburg) - Das Regierungspräsidium Tübingen lässt ab Mittwoch, 7. Mai 2025, die Fahrbahn der B 33 zwischen Ravensburg-Bavendorf und Ravensburg-Weststadt auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern erneuern. Günstige W...
Abbildung
(Blitzenreute / Staig) - Das Regierungspräsidium Tübingen führt voraussichtlich ab Montag, 28. April 2025, Hangsicherungsmaßnahmen im Zuge der B 32 zwischen Blitzenreute und Staig durch. Die Maßnahme ist aufgrund vo...
Abbildung
(Ravensburg) - Das Regierungspräsidium Tübingen hat im letzten Jahr die Instandsetzung der Brücke über die Schussen an der Anschlussstelle Ravensburg-Nord durchgeführt. Kurz vor Weihnachten 2024 konnte die Astbrücke ...
Abbildung
(Ravensburg) - Autofahrer auf der B 30 bei Ravensburg mussten am Mittwochmittag Geduld mitbringen: Aufgrund von Reinigungsarbeiten im Wernerhoftunnel galt eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit. Das führte zur Mittagszeit...
Abbildung
(Ravensburg) - Der Landkreis Ravensburg hat mit der Erarbeitung eines neuen Radverkehrskonzepts begonnen. Zur Auftaktveranstaltung am Freitag in Ravensburg kamen rund 50 geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, Verbänden ...