22.02.2011 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 3072
550

Zukunft der Mobilität

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(Stuttgart) - Landesverkehrsministerin Tanja Gönner sieht die emotionale Bindung zum Auto zusehends schwinden. Vor allem bei jungen Menschen liefen mitunter neue elektronische Kommunikationsmedien wie Smartphones und Tablet-PCs dem Auto den Rang ab. "Das Auto scheint als Statussymbol an Strahlkraft zu verlieren", sagte Gönner bei einer Podiumsdiskussion des 11. Internationalen Stuttgarter Symposium "Automobil- und Motorentechnik" am Mittwoch im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. 125 Jahre nach Erfindung des Automobils in Baden-Württemberg stehe die Fahrzeugbranche vor einem ihrer stärksten Umbrüche, so Gönner. "Eine veränderte und weniger emotionale Beziehung zum Auto beinhaltet die Chance eines mehr vernunftbetonten Umgangs mit dem Auto und auch mit Fragen der Mobilität."

Etwa jeder zweite Baden-Württemberger nenne nach der aktuellen Statistik zum 1. Januar 2010 ein Auto derzeit noch sein eigen. Vor allem zwischen eher ländlichen Gebieten sowie Städten und Ballungszentren seien die Anforderungen wie auch die Voraussetzungen für Mobilität jedoch völlig unterschiedlich. "Insbesondere in Ballungsräumen könnten sich neue Mobilitätskonzepte durchsetzen, bei denen das eigene Auto an Stellenwert verliert", so Gönner. Das erfolgreiche car2go-Konzept, das in Ulm/Neu-Ulm gestartet sei und nun in andere Länder exportiert werde, sei ein solcher Ansatz. "Ich kann nur ermuntern, bei Mobilitätskonzepten neue Wege mit zu gehen", so Gönner.

Die technische Entwicklung des Automobils weise außerdem in Richtung umweltfreundlicher und abgasarmer Fahrzeuge, so Gönner. "Das Auto der Zukunft ist weitgehend abgasfrei." Bis zur emissionsfreien Elektromobilität sei es allerdings noch ein weiter Weg, auf dem noch große technologische Herausforderungen bewältigt werden müssten. Die Vielfalt technischer Lösungen nehme zu. Je nach geplantem Einsatzzweck stünden zunehmend Varianten vom weiter entwickelten Verbrennungsmotor über Hybridfahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge bis zum rein batteriebetriebenen Fahrzeug zur Verfügung. Über die bereits 2009 beschlossene Landesinitiative Elektromobilität unterstütze das Land Forschungsprojekte beispielsweise im Bereich Antriebstechnologie, Batterietechnik und Leichtbau. "Noch führt die Elektromobilität ein Schattendasein. Es klafft eine große Lücke zwischen Zukunftsvisionen und der Realität auf unseren Straßen."

Eine große Herausforderung für die Branche liege darin zweigleisig die Entwicklung vorantreiben zu müssen. "Der Verbrennungsmotor wird noch über längere Zeit das Straßenbild dominieren. Deshalb müssen die vorhandenen Potenziale zur Schadstoff-, Verbrauchs- und Lärmminderung weiter ausgeschöpft und gleichzeitig in Elektromobilität investiert werden", so Gönner. Das Land begleite die Branche in der schwierigen Phase des Umbruchs. So stehe die eigens gegründete Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil als Plattform zur Vernetzung der im Land vorhandenen Kompetenzen zur Verfügung und gebe Impulse für weitere Entwicklungen. Anfang Februar sei außerdem der Startschuss für die Entwicklung einer Modellregion für nachhaltige Mobilität in der Region Stuttgart gefallen. "Das Land schafft damit günstige Rahmenbedingungen für die Mobilität der Zukunft", so Gönner.

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