19.10.2010 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2866
447

Gemeinderat stimmt Entwurf des Lärmaktionsplans zu

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(Meckenbeuren) - Trotz kritischer Stimmen hat der Meckenbeurer Gemeinderat am Mittwoch einstimmig dem Entwurf eines Lärmaktionsplans zugestimmt. Auf der Straße sollen der Einbau von "Flüsterasphalt" und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h nachts helfen. Auf der Schiene ist dies das "besonders überwachte Gleis" als Schallschutzmaßnahme, und beim Fluglärm liegen die Hoffnungen darin, dass die Nachtflugbeschränkung bestehen bleibt.

Vorgestellt wurde das mehr als 160 Seiten starke Werk von Wolfgang Wahl, Dr. Melanie Wetzel und Wolfgang Wurster, beide vom beauftragten Freiburger Rechtsanwaltsbüro. Sieben Lärmschwerpunkte wurden auf den Straßen in und um Meckenbeuren festgestellt, fünf an der B 30 (Lochbrücke, Siglishofen-Reute, Buch, Hauptstraße und Ravensburger Straße), zwei an der B 467 (Liebenau, Hegenberg-Langentrog). Als kurz- bis mittelfristige Maßnahmen steht ein lärmoptimierter Asphalt hoch im Kurs, was aber nur dann Sinn macht, wenn die reguläre Erneuerung ansteht. Zuvor aber ließe sich mit Geschwindigkeitsbegrenzungen arbeiten, so der Entwurf. Mit durchgängig Tempo 50 außerorts auf der B 30 zwischen Siglishofen und Reute. Oder durch die Begrenzung auf 30 km/h nachts, so in Liebenau oder in Buch. Nichts hingegen halten die Planer und der Rat von einem Nachtfahrverbot für Lkw. Dadurch würden nur neue Betroffenheiten geschaffen, sei es auf Kreis- oder Landesstraßen im Ort oder bei den Nachbarn.

Bei der Schiene gilt die Elektrifizierung der Südbahn als große Hoffnung. "Besonders überwachtes Gleis" heißt das Schlagwort der Übergangslösung, bei dem der Gleisstrang immer wieder abgeschliffen werden muss, was schnell umsetzbar und mit einem geringen Aufwand verbunden sei, so Dr. Melanie Wetzel.

In puncto "Fluglärm" sollen die Nachtflüge des Flughafen Friedrichshafen keinesfalls ausgeweitet werden. Wolfgang Wurster führte zudem ins Feld, dass die nächtlichen Abweichungen von der luftrechtlichen Genehmigung eindeutig zu großzügig gewährt worden seien.

Bei der Abstimmung begrüßte Dr. Josef Sauter den Plan, da er die Gemeinde lebenswerter mache und das Bewusstsein für die Gefahren durch Lärm schärfe. Engelbert Sachs von der BUS-Fraktion, sprach von einer Wunschliste. Übereinstimmend waren die Sorgen von Karl Gälle und Anette Kramer, dass das Thema Straße nicht ganzheitlich genug gesehen werde und es zu viele Restriktionen gäbe: "das ganze Oberland mit Tempo 50-Begrenzungen übersät", würde zu einem Verkehrskollaps führen.

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