26.11.2008 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1974
269

Deutliche Benachteiligung des Regierungsbezirks Tübingen in der Verkehrsinfrastruktur

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(Tübingen / Bad Waldsee) - Im Rahmen des traditionellen jährlichen Gedankenaustausches der Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum mit Abgeordneten des Regierungsbezirks Mitte November in Bad Waldsee beklagten die Abgeordneten sowie Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die Benachteiligung des Regierungsbezirks Tübingen in der Verkehrsinfrastruktur. Der Regierungsbezirk verfüge über lediglich rund 10 % der Bundesautobahnen (BAB) des Landes Baden-Württemberg, decke jedoch ein Viertel der Landesfläche ab. Der Regierungsbezirk Tübingen sei damit mit Bundesfernstraßen unterversorgt.

Da der Bau neuer Bundesautobahnen nicht mehr realistisch ist, müsse der Regierungsbezirk Tübingen einen überproportionalen Anteil an den Investitionsmitteln für den Bundesstraßenneubau erhalten. Dies vor allem deshalb, da sogar die derzeitige Mittelausstattung für Bundesstraßen im Regierungsbezirk deutlich unter dem Flächenanteil von 25 % liege. Die Schere zu Lasten des Regierungsbezirks Tübingen gehe immer weiter auseinander. Vor diesem Hintergrund plädierte die Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum einstimmig für eine Verbesserung der Mittelausstattung des Regierungsbezirks für den Bundesfernstraßenbau.

Nachdem frühere Pläne, vor allem im Autobahnbau, aufgegeben wurden, wie eine leistungsfähige Verbindung von Ulm nach Freiburg, Freiburg nach Lindau, Ravensburg nach Stuttgart oder Friedrichshafen nach Ulm, verfügt der Regierungsbezirk Tübingen heute nur über 106 Kilometer Bundesautobahnen, die zudem nur am Rande des Bezirks liegen.

Diese wichtige Erschließungsfunktion übernehmen heute die nicht dafür ausgelegten Bundesstraßen. Als Ausgleich für fehlende Autobahnverbindungen kommt daher im Regierungsbezirk Tübingen dem Bau leistungsfähiger und durchgängiger Bundesstraßen eine besonders hohe Bedeutung zu. Trotzdem schlägt sich dies nicht entsprechend im geltenden mehrjährigen Investitionsrahmenplan des Bundes nieder, der Regierungsbezirk Tübingen ist hier lediglich mit unter 20 % am Landesanteil berücksichtigt und damit deutlich benachteiligt.

Die Teilnehmer der Gesprächsrunde plädierten einmütig dafür, den Bundesstraßen im Regierungsbezirk das Gewicht zu geben, das anderswo die Autobahnen haben. Die Investitionsmittel für den Regierungsbezirk Tübingen müssen vor diesem Hintergrund deutlich aufgestockt werden.

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