12.05.2013 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 4070
397

Regierungspräsidium informierte über B 30 neu

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(Meckenbeuren) - Vertreter des Regierungspräsidiums Tübingen haben am Montag in der Humpishalle in Brochenzell über den Sachstand und Planungen zum Weiterbau der B 30 zwischen Eschach und Friedrichshafen informiert. Noch ist zwischen einer West- oder Osttrasse nicht entschieden.

Die Vertreter des Regierungspräsidiums Tübingen wollten bei ihrer Informationsveranstaltung auch noch keine finale Lösung präsentieren. Vielmehr ging es darum, den derzeitigen Stand der Untersuchungen zur Linienführung der B 30 und die weiteren Vorgehensweisen bei der Planung zu erläutern. Neben den beiden Bürgermeistern Andreas Schmid aus Meckenbeuren und Bruno Walter aus Tettnang, sowie Landrat Lothar Wölfle waren zahlreiche Vertreter aus Politik und der beteiligten Straßenbauämter gekommen. Wie sehr das Thema B 30-neu die Bürger Meckenbeurens und der umliegenden Gemeinden interessiert, verdeutlichte der enorme Besucherandrang. Etwa 600 Zuhörer waren nach Brochenzell gekommen und wurden vom Moderator des Abends, dem ehemaligem Ravensburger Oberbürgermeister Hermann Vogler, begrüßt. Er forderte sie auf sich in die Diskussion einzumischen. Denn die Planungen für die Linienfindung der neuen B 30 im Abschnitt von Eschach bis Friedrichshafen sind noch längst nicht abgeschlossen.

Darüber informierte Birgit Ludwig vom Referat Straßenplanung beim Regierungspräsidium Tübingen. Die umwelt- und naturschutzrechtlichen Bestimmungen aus dem Jahr 2006/2007 (Natura 2000 und europäisches Artenschutzrecht) hatten eine erneute Überprüfung der Linienführung der B 30 notwendig gemacht. Zusammen mit Umweltexperte Burchard Stocks und weiteren Mitgliedern der Planungsgruppe erläuterte Birgit Ludwig den Verlauf der beiden Straßenführungen.

Eine Westumfahrung von Meckenbeuren hätte eine Gesamtlänge von ca. 11,5 Kilometern und verliefe auf ca. 1,4 Kilometern auf bereits vorhandenen Straßenkörpern. Die Ostumfahrung hätte eine Gesamtlänge von ca. 17 Kilometern. Davon entfallen rund 5,5 Kilometer auf bestehende Straßenkörper. Bei dieser Variante kann auf die bestehende Bundesstraße 467, Teile der Kreisstraße 7725 und der Bundesstraße 30-alt sowie auf die bereits planfestgestellte Kreisstraße 7725 "Südumfahrung Kehlen" zurückgegriffen werden.

Für große Unruhe im Publikum sorgte die Überlegung, bei einer Westumfahrung in Brochenzell eine Abfahrt einzuplanen. Dies würde eine verkehrliche Mehrbelastung von derzeit 5.000 Fahrzeugen auf 11.000 Fahrzeuge am Tag bedeuten. Ein klares "Nein" zur Abfahrt Brochenzell machte Bürgermeister Schmid den Standpunkt der Gemeinde deutlich. Auch er wies, wie einige andere Redner des Abends, darauf hin, dass "es keine Lösung gibt, die nur Entlastung bringt". Irgendwer fühle sich immer betroffen.

Einig waren sich auch alle darin, dass zügig geplant werden müsse, "damit nicht weitere 15 bis 35 Jahre vergehen und wir uns wieder hier treffen", wie es Landrat Lothar Wölfle formulierte. Auf die schwierige Ausgangslage - vier Städte und Gemeinden müssen zusammen eine Lösung finden - wies Hermann Vogler in seinem Schlusswort hin: "Sie müssen sich unbedingt vor Ort einig werden, sonst gibt es vom Bund kein Geld."

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