24.10.2007 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1529
318

Angekreidete Bürger sind unschuldig

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(Bad Waldsee) - Wie berichtet verzögert sich der Anschluss der L 300 an die B 30, da ein Naturschutzverband Einwände erhoben hat. Nun hat sich herausgestellt, dass die fünf von der Schwäbischen Zeitung angekreideten und namentlich erwähnten Bürger unschuldig sind.

Wie Ursula Hirrlinger, vorsitzende des Bad Waldseer BUND für Umwelt und Naturschutz, in einem Leserbrief mitteilt, seien nicht die Bürger allein schuld. Bereits Ende Juli habe der BUND die Aufforderung des Regierungspräsidiums Tübingen erhalten, als "Träger öffentlicher Belange" im Rahmen der Entwurfsbearbeitung des Knotenpunktes B 30 / L 300 bei Bad Waldsee eine Stellungsnahme abzugeben. Die "Träger öffentlicher Belange" seien unabhängig in ihrer Urteilsfindung, so Hirrlinger. Ihr Urteil fließe in die Entscheidungen der Verwaltungen mit ein.

Diese Stellungnahme sei durch den BUND nach "Ortsbefahrung" und eingehender Diskussion erstellt und bereits am 13.08.2007 an das Naturschutzzentrum Ravensburg und damit auch an den Landesnaturschutzverband gesandt worden. Auch sei dem BUND bekannt, dass die Anschlussstellen der B 30 mit der L 300 sowie mit der L 316 seit langem geplant seien. Allerdings habe sich in den letzten 40 Jahren die Gesamtsituation in und um Bad Waldsee stark verändert. Wohn- und Industriegebiete haben zugenommen, der Verkehr habe sich vervielfacht.

Hirrlinger: "Es ist richtig, dass die Kernstadt davon betroffen ist. Nur: Es ist nicht richtig, den Verkehr in die Randgemeinden abzuleiten. Dadurch würden Dörfer wie Haisterkirch und Haidgau in eine ähnliche Situation geraten wie Gaisbeuren."

Es geht daher nicht um eine Machtprobe zwischen Bürgern und Verwaltung, sondern um ein "Vorbei an demokratischen Strukturen." Es gehe um die Auseinandersetzung in der Sache Verkehrsführung im Hinblick auf die nächsten 20 oder mehr Jahre im Bereich von Bad Waldsee, Bad Wurzach, Wolfegg und die Anschlüsse zu den Autobahnen. Dazu gäbe es unterschiedliche Stadtpunkte. Allerdings seien es diese wert, zum Wohle der Bürger geprüft und diskutiert zu werden.

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