27.05.2022 - 20:50 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7781
254

Land erwartet großen Ansturm auf den Nahverkehr

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(Stuttgart) - Countdown für das Neun-Euro-Ticket: Während sich vor den Ticketschaltern erste Schlangen bilden, bereiten sich die Nahverkehrsunternehmen in Baden-Württemberg unter Hochdruck auf den großen Ansturm in den Monaten Juni bis August vor. Unterstützt werden sie dabei vom Verkehrsministerium und der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft NVBW.

Damit das ÖPNV-Experiment „Neun-Euro-Ticket“ zum Aushängeschild für den Öffentlichen Nahverkehr und die Verkehrswende wird, mobilisiert das Verkehrsministerium derzeit alle möglichen Ressourcen.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) macht deutlich: „Wir wollen, dass das Neun-Euro-Ticket im Land zu einem Erfolg wird. Daher werden wir alles tun, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Mein Haus unterstützt hier mit allen Kräften. Ziel muss es sein, den neuen Nutzerinnen und Nutzern den Nahverkehr schmackhaft zu machen, um mehr Dauernutzer zu gewinnen!“

Im Rahmen des Möglichen stellt das Verkehrsministerium bei zu erwartenden Engpässen zusätzliche Züge und Kapazitäten bereit. Insgesamt geht das Ministerium von 2,2 Millionen zusätzlichen Sitzplätzen auf 730.000 Zugkilometern und rund 30.000 zusätzlichen Zugkilometern aus.

Geplant ist außerdem, die Fahrgäste auf den Bahnsteigen an gefragten Routen zu unterstützen und über Engpässe in den Zügen zu informieren. Besonderes Augenmerk gilt dabei den ohnehin gefragten Strecken, wie etwa der Frankenbahn, den Strecken in Richtung Bodensee und dem Murgtäler Radexpress.

Es werde ein besonderer Kraftakt, den Ansturm auf Busse und Bahnen zu bewältigen, der mit dem auf Bundesebene beschlossenen Neun-Euro-Ticket erwartet wird. Im Land gibt es kein ungenutztes Fahrzeugmaterial oder zusätzliche Mittel für Züge und Personal. Dennoch werde das Verkehrsministerium und die Nahverkehrsunternehmen alle ihre Möglichkeiten ausloten.

Die Fahrgäste bittet Verkehrsminister Hermann um Verständnis und Gelassenheit, wenn es mal etwas voller wird. Sein Tipp: „Weichen Sie auf weniger bekannte Ziele aus, meiden Sie die Hauptverkehrszeiten und informieren Sie sich vorher über mögliche Baustellen auf der Strecke. Wenn jeder mitzieht und ein wenig Gelassenheit mitbringt, kann der große Feldversuch Neun-Euro-Ticket ein schöner Erfolg werden.“

Der Versuch Neun-Euro-Ticket soll wöchentlich in einem Expertenstab mit Vertreterinnen und Vertretern des Verkehrsministeriums, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), der DB Station&Service, der DB-Netze und der Verkehrsunternehmen bewertet und koordiniert werden. Vor allem nach den Pfingstferien wollen die Fachleute ein erstes Zwischenfazit ziehen, um zu sehen, wo nachgesteuert werden muss.


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