14.08.2020 - 22:10 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7071
675

Automatisierte Autos brauchen strenge Reglementierung

Abbildung

(Berlin) - Es steht die meiste Zeit und blockiert in Städten wertvolle Flächen. Es ist enorm schwer im Vergleich zu dem Gewicht, das es transportiert. Es fährt meist mit fossilen Kraftstoffen und verursacht hohe Treibhausgas- und Schadstoffemissionen.

Durchaus drastisch malt Christian Hochfeld die Folgen einer ungezügelten Ausbreitung automatisierter Autos aus. Es bestehe das Risiko, eine neue Ära der Massenmotorisierung, fasst der Chef der Agora Verkehrswende zusammen.

Im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt legte sein Haus nun die Studie „Die Automatisierung des Automobils und ihre Folgen“ vor. Beklagt wird in dem Papier: Der Autoverkehr werde komfortabler, ermögliche individuelle Mobilität für alle, neue Kundengruppen würden erschlossen. Zudem könne die Fahrzeit zum Arbeiten oder zum Entspannen genutzt werden, was längeres Pendeln attraktiver mache. Leere Fahrzeuge könnten alleine herumfahren und zusätzlichen Verkehr erzeugen. Automatisiertes Fahren könne auch zu einer Steigerung des Energieverbrauchs führen. Die Automatisierung des motorisierten Individualverkehrs sei daher mit großen Risiken verbunden. Die Verkehrswende und die Auswirkungen auf Klima und Umwelt spielten jedoch bisher eine untergeordnete Rolle. Gerade die Frage nach dem Mehrwert für die Verkehrswende sei zentral.

Demgegenüber steht eine Unterstützung der Reduktion des Motorisierungsgrades, eine höhere Verkehrssicherheit, Effizienz- und Kapazitätsgewinne.

Für selbstfahrende Autos brauche es rechtliche Vorgaben und finanzielle Anreize, so das Fazit. Entscheidend seien entsprechende Preisinstrumente. Zum einen eine Art smarte Pkw-Maut, die von der zurückgelegten Strecke und der Auslastung des Fahrzeugs abhänge. Eine pauschale Vignette reiche nicht aus. Die Nutzung des öffentlichen Raumes müsse einen Preis bekommen, mit einer echten Parkraumbewirtschaftung.

Für Hochfeld verspricht die Nutzung automatisierter Fahrzeuge vor allem für den ländlichen Raum und die Verbindung von Stadt und Land einen Mehrwert. Auf solche Anwendungsfälle sollte bei der Entwicklung von automatisierten Fahrdiensten ein Schwerpunkt gesetzt werden. In ländlichen Räumen stehe der öffentliche Verkehr regelmäßig vor dem Aus.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Meckenbeuren) - Abgeschleppt werden mussten zwei Autos nach einem Verkehrsunfall am Donnerstag gegen 12.30 Uhr in der Hauptstraße. Eine 25 Jahre alte VW-Fahrerin hatte zu spät erkannt, dass Verkehrsteilnehmer aufgrund e...
Abbildung
(Wiesbaden) - In Deutschland gibt es immer mehr Autos: 2022 so viele wie noch nie. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Die Zahl der Autos mit E-Antrieb nimmt ebenfalls zu.Trotz aller Debatten über eine ...
Abbildung
(Gögglingen) - Am Mittwoch verursachte ein 20-jähriger einen Unfall auf der B 30 bei Gögglingen. Eine Person wurde verletzt. Es entstand Sachschaden von 11.000 Euro.Gegen 7.30 Uhr fuhr der 20-jährige mit einem Alfa Rom...
Abbildung
(Wien) – Wer in Österreich zu schnell fährt, soll bald nicht nur den Führerschein verlieren, sondern auch sein Auto. Das schwebt der österreichischen Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) vor, wie sie am Mont...
Abbildung
(Wiesbaden) - Trotz aller Bemühungen Straßen und das Auto zu verteufeln, zu verteuern, den Pkw-Verkehr einzudämmen und zu verhindern, gibt es in Deutschland immer mehr Autos: Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Pkw...
Abbildung
Hunderte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind besorgt, dass das EU-Parlament kommende Woche ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor befürworten könnte. Sie haben sich in einer "Internationalen Vereinigung ...