17.08.2010 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2774
311

Das größte Problem ist die B 30

Abbildung
(Gaisbeuren) - Die Bundesstraße 30 ist für den Bad Waldseer Teilort Gaisbeuren sowohl Unglück, wie auch Segen. Zehntausende Fahrzeuge schieben sich von morgens bis abends geballt durch den Ort. Doch die direkte Anbindung macht die ehemalige Gemeinde auch attraktiv für Zuzügler.

"Wenn Sie zwischen 6.30 Uhr und 8 Uhr sowie 16 und 18 Uhr durch Gaisbeuren fahren, dann wissen Sie Bescheid", sagt Ortsvorsteher Franz Bendel. Zu diesen Zeiten stehen die Autos manchmal bis zur Auffahrt Bad Waldsee-Süd und in der Gegenrichtung bis zum Egelsee. Drei Ampeln stoppen den Verkehrsfluss im Ort. Lastwagen der Speditionen im Gewerbegebiet sowie die Busse stehen auf dem Riedweg Schlange. "Unser Hauptproblem ist, dass immer nur einige wenige auf einmal rauskommen", sagt Bendel.

Der Ortschaftsrat hat sich auch schon auf eine Form der Neugestaltung geeinigt. "Wir haben vorgeschlagen, die B 30 als Tunnellösung durch Gaisbeuren zu führen", sagt Bendel. "Doch das wird noch 20, 25 Jahre dauern." Derzeit sei kein Geld da, zudem müssten alle Alternativen geprüft werden. Im Gespräch sind auch Ost- und Westumfahrungen von Gaisbeuren. "In der Zwischenzeit wollen wir eine Lösung für die Fußgänger", sagt der 62-jährige. Fußgänger und Radfahrer können derzeit nur schwer die Straße queren. Der Ortschaftsrat denkt über eine Unterführung auf Höhe der Kirche nach. Eine Lösung für das Problem mit den Ausfahrten, wie am Riedweg, hat der Rat nicht.

Der Verkehr hat laut Bendel konstant zugenommen. Seit die B 30 im Jahr 2001 von Niederbiegen bis zum Egelsee vierspurig wurde, sei es deutlich schlimmer geworden. "Sonst würden die Aulendorfer wohl noch mehr über Mochenwangen fahren." Der Gemeinderat in Bad Waldsee hat im Mai einen Ausschuss "Trassenführung B 30 Gaisbeuren - Reute" ins Leben gerufen. Zudem gibt es eine "Initiative B 30." Der Ortschaftsrat habe bereits versucht, alle drei Gremien zusammenzuführen, um "eine Linie hinzukriegen." Bisher haben sich nur die Initiative und der Ausschuss getroffen.

Außerdem hätte der Ortschaftsrat gern einen Rad- und Wirtschaftsweg nach Enzisreute. In Enzisreute gibt es laut Bendel Betriebe, von deren Arbeitnehmern viele aus Gaisbeuren kämen und gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Diesen Rad- und Wirtschaftsweg würde Bendel gern bis zum Egelsee fortgeführt sehen, wo er an den dortigen Weg von Kümmerazhofen nach Ravensburg anschließen würde. Der Rad- und Wirtschaftsweg bis Enzisreute ist bereits seit sechs bis acht Jahren beim Landratsamt in Ravensburg angemeldet.

Positiv ist hingegen das neue Wohnbaugebiet "Am Zettelbach." Auf 1,4 Hektar gibt es 21 Bauplätze, von denen drei schon bebaut sind. "Für alle Plätze sind Bewerber da", sagt Bendel. Dies sei natürlich schon auch ein Vorteil für die Belegung des Kindergartens und der Schule in Reute. Laut Bendel schwankt die Zahl der potentiellen Zuzügler stark. Mal fragten drei bis fünf im Jahr an, mal 20 bis 25. "Dass es in Reute kein Baugebiet gibt, wirkt sich sicher auch darauf aus." Die meisten Zuzügler seien junge Familien. Allgemein pendeln viele Gaisbeurer zum Arbeiten nach Ravensburg, Weingarten und Biberach.

  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Gaisbeuren) - Welche Sorgen und Nöte hat Gaisbeuren? Kara Ballarin von der örtlichen Zeitung hat Ortsvorsteher Franz Bendel auf einer Radtour durch den Ort begleitet.Nach dem Gaisbeuren früher landwirtschaftlich geprä...
Abbildung
(Gaisbeuren) - Rund 150 Personen sind am Sonntag zum Neujahrsempfang der Ortschaften Gaisbeuren und Reute ins Dorfgemeinschaftshaus Gaisbeuren gekommen. Bad Waldsees Bürgermeister Roland Weinschenk, der zusammen mit den b...
Abbildung
Die Waldseer Woche sprach mit Gaisbeurens Ortsvorsteher Franz Bendel über die Probleme der Bad Waldseer Ortschaft: "Als zweiten Problembereich, ohne eine Rangordnung aufzustellen, nannte der Ortsvorsteher die B 30. Der Or...