20.07.2007 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1397
687

Bad Waldsee erhält eine neue Anschlussstelle, für die Ortschaften ist wieder nichts vorgesehen

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(Bad Waldsee) - "Wir wollen die Verkehrsverhältnisse im Raum Bad Waldsee verbessern und Perspektiven für eine künftige Entwicklung aufzeigen", sagte Verkehrsstaatssekretär Rudolf Köberle (MdL) (CDU) bei einem Besuch in der Stadt.

Im Mittelpunkt des Vororttermins, der auf Einladung des Landtagsabgeordneten Paul Locherer (MdL) (CDU) stattfand, stand der autobahnähnliche Ausbau der Ortsumgehung Bad Waldsee von Bad Waldsee-Süd bis -Nord als vorrangiges Projekt.

Der Bund habe zwar einen Bedarf für den Ausbau zwischen Biberach-Jordanbad und Baindt anerkannt, aber im Bundesverkehrswegeplan lediglich als Weiteren Bedarf für die Zeit nach 2015 vorgemerkt. Für die zweite Fahrbahn der Ortsumgehung Bad Waldsee liege seit 1999 ein genehmigter Vorentwurf vor. Der Bau der zweiten Richtungsfahrbahn Ravensburg-Ulm sei auf der Ostseite der vorhandenen Trasse vorgesehen. Der nächste Schritt wäre die Aufstellung der Planfeststellungsunterlagen und die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens. Diese Pläne liegen aber noch in der Zukunft, da zuvor das Projekt noch in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen werden müsse. "Bei der nächsten Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans im Jahr 2015 wird intensiv geprüft, ob das Projekt wieder in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen werden kann", so Köberle. Dies sei die Voraussetzung für die Fortführung der Planungen.

Weiterhin werden die Planungen der neuen Anschlussstelle Bad Waldsee-Mitte vorangetrieben, welche die B 30 mit der L 300 (Bad Waldsee - Haisterkirch) verknüpfen soll. Seit 2004 werde diese Maßnahme abgekoppelt vom autobahnähnlichen Ausbau als Einzelprojekt geplant. Für das rund 1,3 Millionen Euro teure Vorhaben sei der Vorentwurf begonnen, der bereits in den kommenden Wochen der Stadt Bad Waldsee vorgestellt werden könne. "Wir werden voraussichtlich ein Planfeststellungsverfahren durchführen. Vorbehaltlich der Mittelbereitstellung rechne ich nach derzeitigem Stand mit einem Baubeginn im Jahr 2009", so der Staatssekretär. Außerdem habe die Stadt Bad Waldsee eine weitere Anschlussstelle mit der L 316 (Bad Waldsee - Wolfegg) angeregt. Das sei für die Straßenbauverwaltung ein Vorschlag, der sorgfältig zu prüfen sein werde.

Zum autobahnähnlichen Ausbau der B 30 zwischen Oberessendorf und Biberach-Jordanbad erklärte Köberle, dass eine Realisierung auf absehbare Zeit unmöglich sei. Zur Verbesserung der Verkehrsabläufe wird deshalb abschnittsweise ein dritter Fahrstreifen angelegt. Von den insgesamt sechs Bauabschnitten seien bereits drei fertiggestellt, der vierte werde zur Zeit zwischen Oberessendorf und Unteressendorf gebaut. "Das bringt der Raumschaft eine weitere wichtige Verbesserung", sagte Köberle. Der komplette dreistreifige Ausbau zwischen Oberessendorf und Biberach-Jordanbad werde rund 11,4 Millionen Euro kosten und in den nächsten Jahren konsequent fortgesetzt.

Die Verbesserung der Verkehrssituation der Ortschaften Enzisreute, Gaisbeuren, Mattenhaus, Schellenberg und Englerts im Zuge der B 30 war kein Thema. Derzeit laufe allerdings eine Prüfung der Förderfähigkeit eines neuen Rad- und Fußweges entlang der K 7943 von Bad Waldsee nach Michelwinnaden.

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