04.06.2007 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1351
239

Fußgängerbrücken werden ab Juli saniert

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(Ravensburg) - Bereits seit dem 01. August 2006 ist eine Fußgängerbrücke über die B 30 bei Ravensburg voll gesperrt, nach dem ein Tragseilanker gerissen war und die Brücke einzustürzen drohte. Für viele Fußgänger und Radfahrer ist diese fast schon ein Jahr währende Sperrung ein immer größerer Dorn im Auge, da sie Umwege nehmen müssen. Nun ist die Sanierung zum Greifen nahe, welche bereits voraussichtlich im Juli beginnen und im Oktober abgeschlossen sein wird. Danach ist die Brücke wieder sicher begehbar.

Wie das Regierungspräsidium Tübingen gegenüber der örtlichen Presse ausführt, war am Nachmittag des 01. August 2006 eine Rückhaltekabelverankerung an einem der acht Spannglieder der Schrägseilbrücke gebrochen. Die Brücke musste wegen Einsturzgefahr umgehend abgestützt werden. Nach einer einhergehenden Untersuchung kamen Ingenieure zum Schluss, dass die Ursache für den Bruch eine so genannte Spannungsrisskorrosion an einem der acht Spannungsstäbe war. Trotz eines zweifachen Korrosionsschutzes war Feuchtigkeit eingedrungen, welche die Korrosion verursachte. Der Hohlraum, in den die Feuchtigkeit eindrang, diene zum Ausgleich von Setzungen des Bauwerks. Unklar bleibe allerdings, ob die ästhetisch ansprechende Konstruktion generell anfällig für Schäden ist.

Für Anwohner ist es allerdings inzwischen völlig unverständlich, warum die Sanierung so lange in Anspruch nimmt und schon seit fast einem Jahr auf die Reparatur gewartet werden müsse, wie Dr. Kunze in einen Brief an die örtliche Zeitung beklagt. Weitere Anwohner haben sogar ein Schlupfloch im Absperrzaun geschaffen, um die Brücke dennoch überqueren zu können, obwohl nicht bekannt ist, wie stark die Brücke wirklich beschädigt ist.

Das Regierungspräsidium Tübingen verwies auf Anfrage auf das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Denn es sei ein Sanierungskonzept erarbeitet und an dieses gesandt worden, da dies zum einen Kostenträger der Sanierung ist und es in der Bundesrepublik noch weitere ähnliche Konstruktionen mit der selben Schwachstelle gäbe. Darüber hinaus sei eine zeitaufwendige Prüfung notwendig geworden, bei der festgestellt wurde, ob es an der zweiten baugleichen Brücke nördlich des Wernerhoftunnels ebenfalls Beschädigungen gib und ob es Setzungen gegeben habe, was allerdings nicht der Fall ist. Über das Verhalten der Anwohner zeigte sich das Regierungspräsidium sichtlich erschüttert, da unklar sei, ob nicht noch ein Spannglied brechen und ein weiteres Tragseil auf die Brücke schlagen könne. Die hiesige Straßenmeisterei wurde sofort angewiesen die Lücke wieder zu schließen.

Das vom Bundesverkehrsministerium genehmigte Sanierungskonzept umfasst beide Brücken über die B 30, bei den sicherheitshalber alle Spannstäbe gegen neue ersetzt werden, die eine höhere Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion haben. Zusätzlich ist eine Verpressung der Hohlräume für die Rückhaltekabelverankerungen mit Zementmörtel anstelle des früheren Korrosionsschutzes mit Kunststoffschlauch und Fett vorgesehen, so dass es gar keine Hohlräume mehr gibt, in die Feuchtigkeit eindringen kann. Nötig sei zusätzlich eine umfassende neue Beschichtung aller Seile. "Mit diesem Verfahren kann aus Sicht der Ingenieure sichergestellt werden, dass die Brücken auch bei möglichen Versetzungen jahrzehntelang halten", so das Regierungspräsidium.

Die Arbeiten sind inzwischen ausgeschrieben. Derzeit laufe die Vergabe. Voraussichtlich im Juli beginnen die Arbeiten und dauern für beide Brücken rund vier Monate. Nach der Sanierung im Oktober werden beide Brücken wieder voll gebrauchsfähig sein. Die Kosten werden auf insgesamt rund 200.000 Euro geschätzt und werden vom Bund getragen.

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