22.03.2007 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 1289
301

Neue Schneefälle bescheren Chaos im Land

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(Stuttgart) - Schneeregen, Matsch und nasskaltes Schmuddelwetter im Südwesten - am Freitag, 23. März 2007, hat ein weiterer Kältetag für einen Millionenschaden, viele Zugverspätungen und mehr als 160 Autounfälle in Baden-Württemberg gesorgt.

Bei Pforzheim kam am frühen Morgen ein 28-jähriger Autofahrer ums Leben, nachdem er auf glatter Straße ins Schleudern geraten und auf einen Kleinbus geprallt war. Mindestens 13 Menschen wurden bei den Unfällen im Land schwer verletzt, mehrere quer stehende Lastwagen blockierten die Fahrbahnen, Straßen mussten vor allem in Südbaden wegen Glätte und umgefallener Bäume gesperrt werden. Ein Teil des S-Bahnverkehrs kam zum Erliegen, viele Züge kamen verspätet ans Ziel. Eine Bahn blieb in einem Tunnel stecken und musste abgeschleppt werden.

Skifahrer konnten sich hingegen auf gute Bedingungen für die Pisten im Schwarzwald freuen. Die Gemeinde Feldberg rechnete am Wochenende mit einem Ansturm von Wintersportlern, mehr als ein Dutzend Lifte warteten auf dem höchsten Berg des Südwestens bei zu 55 Zentimetern Schneehöhe aufs Publikum. Außerdem machen die Meteorologen Hoffnung: Von Sonntag an melden sich die milden Temperaturen zurück.

Schnee und Eis hatten am Vormittag auch den Flugverkehr in Stuttgart deutlich beeinträchtigt. Die Maschinen verspäteten sich um bis zu eine Stunde. Die verschneite Startbahn musste für etwa 40 Minuten gesperrt werden, einzelne Flugzeuge wurden enteist. Von den Verzögerungen waren bis zu 30 Flüge betroffen. Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (Baden-Airport) hingegen meldete nur geringe Verzögerungen.

Die Polizei in Südbaden sperrte viele kleinere Straßen und kurzfristig auch Teile der Autobahnen A 98 und A 861 im Bereich Lörrach wegen Schneebruchs, umgestürzter Bäume und liegen gebliebener Lastwagen. Unter anderem in Sasbach (Ortenaukreis) und Aachern fiel wiederholt der Strom aus. In Wüstenrot (Kreis Heilbronn) wurde an den Schulen nicht unterrichtet, da die Busse wegen verschneiter Straßen nicht fahren konnten. Viele Autofahrer kamen in Schwierigkeiten, nachdem sie nach den milden Temperaturen der vergangenen Wochen bereits auf Sommerreifen umgerüstet hatten.

Mehrere Lastwagen strandeten auf matschigen Straßen und gerieten ins Rutschen. Bei Schluchsee (Breisgau-Hochschwarzwald) überschlug sich ein zu schnell fahrender Lkw auf glatter Fahrbahn. Es entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro. Auf der Schwäbischen Alb bei Hohenstein (Kreis Reutlingen) wurde ein 26 Jahre alter Mann lebensgefährlich verletzt, als er auf schneebedeckter Straße mit seinem Wagen gegen einen entgegenkommenden Lastwagen prallte. Auf der Autobahn A 5 krachte es fünf mal, zwei Menschen verletzten sich schwer. Im Landkreis Konstanz wurde ein Autofahrer schwer verletzt, nachdem er mit einem Tanklastzug zusammengeprallt war. Auf der Bundesstraße 30 im Landkreis Ravensburg kam es zeitweise auf dem gesamten Abschnitt von der Kreisgrenze zu Biberach bis Eschach durch starken Schneefall, Schneematsch und liegengebliebener Lastwagen zu erheblichen Behinderungen. Besonders schlimm betroffen war auch die Bundesstraße 32 zwischen Ravensburg und Wangen, nachdem zahlreiche querstehende LKW die Straße voll blockierten.

Im Großraum Stuttgart kam der S-Bahn-Verkehr teilweise zum Erliegen, weil Äste auf den Oberleitungen Kurzschlüsse auslösten. Zehntausende Pendler kamen zum Teil mit mehr als einer Stunde Verspätung zur Arbeit. Eine S-Bahn mit etwa 100 Fahrgästen blieb auf der Strecke zum Stuttgarter Flughafen fast zwei Stunden in einem Tunnel stecken und musste von einer Diesellok abgeschleppt werden.

Im Ostalbkreis riet die Polizei, den Wald zu meiden. Nasser Schnee habe auch bei geringer Schneemenge erhebliches Gewicht und könne Bäume zum Umstürzen bringen, hieß es. In Ravensburg konnten Stallzelte des Internationalen Reitturniers Schwabencup nur mit Mühe vor dem Einsturz wegen nasser Schneemassen bewahrt werden.

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