08.09.2022 - 20:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7915
2.918

Spediteure warnen vor Zusammenbruch von Lieferketten

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(Frankfurt am Main) - Moderne Diesel-Motoren benötigen den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz AdBlue zur Reinigung von Dieselabgasen: Lkw, Transporter und Traktoren. Wenn der AdBlue-Tank leer ist und der Fahrer mehrere Warnstufen ignoriert, lässt sich der Motor nicht mehr starten. AdBlue wird  nun wegen der Gaskrise knapp. Das Speditionsgewerbe warnt vor dem Ausfall Hunderttausender Lkw, was zum Zusammenbruch von Lieferketten führen könnte.

800.000 Lkw könnten im schlimmsten Fall in Deutschland stillstehen, warnt Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL). Nach Berechnungen des BGL werden für den Betrieb der Lkw zwischen 2,5 und 5 Millionen Liter am Tag und 1,2 Milliarden Liter pro Jahr benötigt. Nur wenige Hersteller dominieren den Markt und haben wegen der extremen Gaspreise die AdBlue-Produktion nun eingestellt oder gedrosselt. Dabei ist AdBlue ein Nebenprodukt bei der Ammoniakherstellung. Andere chemische Produkte fehlen ebenfalls. Die Hersteller rechnen ab Oktober mit der Anmeldung von Kurzarbeit.

„In der Bundesregierung hat man den Ernst der Lage offenbar noch nicht erkannt. Wenn die AdBlue-Reserven aufgebraucht sind, wird die Knappheit sehr schnell eintreten. Dann steht Deutschland. Und zwar nicht nur ein Großteil der Lkw, die unsere Supermärkte beliefern, sondern auch viele Fahrzeuge auf Baustellen oder Traktoren in der Landwirtschaft“, so BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt.

Der Verband hat sich an das Bundeswirtschaftsministerium und das Verkehrsministerium gewandt, über die Produktionsstopps informiert und auch darauf hingewiesen, dass Busse, die auf AdBlue angewiesen sind, nicht mehr fahren können. Die Lieferketten sind akut gefährdet, die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen nicht mehr sicher, heißt es in dem Schreiben. Für die Bundesregierung sind Dieselmotoren jedoch Auslaufmodelle. Der Verkehr soll elektrifiziert werden.


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