18.10.2019 - 19:30 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6812
1.427

Bedenken gegen Radschnellweg vorgebracht

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(Meckenbeuren) - Im Ristorante Leone in Buch haben sich am Montagabend knapp 30 Gäste eingefunden, die sich zum Thema Radschnellweg informierten und Bedenken vortrugen. Die CDU Meckenbeuren hatte den Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Ravensburg-Tettnang August Schuler zu Gast, der die Machbarkeitsstudie und die Entwicklung der Vorzugstrasse vorstellte.

In der aktuellen Planung zur Machbarkeit eines Radschnellwegs von Baindt bis Friedrichshafen wurde vom Planungsbüro VIA eine Vorzugstrasse erarbeitet. Diese soll über Baienfurt, Weingarten, Ravensburg und Meckenbeuren führen. Dazu wurden 22 Trassenvarianten untersucht. Für Meckenbeuren bedeute dies, dass die geplante Trasse über Untereschach entlang der B 30 zum Bahnhof Meckenbeuren führt. Von dort am Ried vorbei durch die Max-Reger-Straße zum Rathaus und über die Max-Eyth-Straße durch Eichelen zum Bahnhof nach Kehlen und weiter entlang der Bahngleise bis zum Stadtbahnhof Friedrichshafen.

Die Kosten für den Radschnellweg sind immens. Sie würden von der Gemeinde und dem Land übernommen werden müssen. Doch Schuler bedauerte, dass der Radschnellweg bei Haushaltsabstimmungen aus der Landesfinanzierung herausgefallen ist und aktuell keine Mittel für den Bau zu Verfügen gestellt werden.
 

Anwohner gegen Trassenführung
Über die Wegführung wurde nicht wenig Kritik laut. Zahlreiche Anwohner der Max-Reger-Straße monierten, dass sie durch diese Trassenführung stark betroffen seien. Sie sehen großes Gefahrenpotential durch die nicht gut einsehbare S-Kurve, die jetzt schon von Radfahrern geschnitten werde. Der fehlende Gehweg in diesem Bereich, würde für Fußgänger und Kinder deutlich gefährlicher, wenn der Radschnellweg auf dieser Strecke verlaufen würde. Nahezu alle Anwohner der Straße müssten rückwärts aus ihren Einfahrten auf die Straße fahren, was bei einer prognostizierten Zahl von 1.800 bis 2.000 Fahrradfahrer am Tag, sicher schwierig würde, wenn die Radfahrer dann auch noch Vorfahrt hätten.
 

Gemeinderäte bringen Kritik vor
Gemeinderat Karl Gälle brachte vor, dass der Radschnellweg an die Gemeinde ran müsse und nicht mittendurch. Franz Assfalg zeigte sich verwundert darüber, dass die Studie ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und Anwohner erfolgte. Auch Josef Sauter bemängelte, dass der Gemeinderat trotz Nachfragen in den Gemeinderatssitzungen keine Informationen zum Stand bekam und nicht beteiligt wurde. Erst mit der Vorstellung des Gutachtens sei informiert worden.
 

Feuerwehr sieht Gefahren und Ärger
Wenig begeistert ist die Feuerwehr. Michael Frei und Christoph Schneider brachten zu Sprache, dass der Radschnellweg direkt am Parkplatz des Feuerwehrhauses Meckenbeuren vorbeiführen würde. Das sei eine Gefahr für anfahrende Einsatzkräfte und Radler. Außerdem sei an dem Platz hinter dem Feuerwehrhaus die einzige Möglichkeit für bestimmte Übungen, wofür regelmäßig die gesamte Straße gesperrt werden müsse. Den dadurch vorprogrammierten Ärger mit den Radfahrern würden die Feuerwehrleute gerne vermeiden.
 

Landwirte gegen Trassenführung
Auch Bedenken der Landwirte, gerade zur Alternativstrecke von Brugg in Richtung Rebleweiher, wurden vorgebracht. Sie sehen Gefahren durch überbreite Fahrzeuge auf der Strecke und wünschen sich eine neue Strecke, statt den Ausbau des Bestandes.

ADFC begrüßt Pläne
Stefan Huber vom ADFC brach dagegen eine Lanze für das Planungsbüro, welches die geplanten Strecken über Monate hinweg selbst befahren hätte.

August Schuler musste die Besucher beruhigen. Das Konzept werde nur nach einer Zustimmung durch den Gemeinderat erfolgen. Um Planungsrecht zu erlangen sei darüber hinaus eine Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung vorgeschrieben. Bei schwieriger Finanzlage sei eine Umsetzung in mehreren Bauabschnitten möglich.


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