13.12.2010 - 23:59 Uhr
Franz Fischer
Nr. 2958
349

Landesregierung beschließt neuen Generalverkehrsplan

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(Stuttgart) - "Die Bedeutung von Verkehr und Mobilität hat in den vergangenen Jahrzehnten enorm zugenommen und wird weiter wachsen. Wir wollen dafür Sorge tragen, dass aus dem von Experten vorausgesagtem Anstieg des Verkehrs kein Verkehrskollaps wird. Wir brauchen eine umweltgerechte, effektive und bezahlbare Mobilität", erklärten Ministerpräsident Stefan Mappus und Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner am Dienstag in Stuttgart. Der Ministerrat hatte zuvor den neuen Generalverkehrsplan beschlossen. Der neue Generalverkehrsplan bildet die Grundlage für die künftige Verkehrspolitik des Landes bis 2025 und stellt die Weichen für eine zukunftsfähige nachhaltige Mobilität. Er löst den Plan von 1995 ab.

Bis 2025 sei nach der Gesamtverkehrsprognose für Baden-Württemberg mit einer weiteren Zunahme des Personenverkehrs um 17 Prozent zu rechnen. Ein überproportionales Wachstum sei darüber hinaus beim Güterverkehr zu erwarten. In den kommenden 15 Jahren müsse mit einer weiteren Zunahme des Güter- und Warentransports von 69 Prozent gerechnet werden. "Es bleibt ein schwieriger Spagat, den Anforderungen an Mobilität gerecht zu werden und dabei Umweltaspekten wie Klimaschutz und Lärmbekämpfung hinreichend Rechnung zu tragen", so Mappus.

Gleichzeitig müsse Mobilität für alle bezahlbar bleiben. Es gelte also, auch soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte angemessen zu berücksichtigen. Die Verkehrsträger müssten leistungsfähiger werden, nicht nur durch Infrastrukturausbau, sondern vor allem durch intelligente Vernetzung. "Der reine Ausbau an Verkehrsinfrastruktur stößt an Grenzen. Wir brauchen neue Verkehrsdrehscheiben, in denen die Verkehrsträger optimal zusammenwirken. Eine gut funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist das Rückgrat eines wirtschaftsstarken Landes wie Baden-Württemberg und ein wichtiger Standortfaktor", so Mappus.

"Wir stehen vor der Schwierigkeit, dass der Erhalt der Verkehrsinfrastruktur einen wachsenden Anteil aus dem vorhandenen Kuchen verschlingt. Was an Mehr in den Erhaltungsaufwand fließt, fehlt danach für neue Verkehrsprojekte", so Gönner. Das bestehende Verkehrsnetz soll deshalb noch besser genutzt werden, kündigte Stefan Mappus an. "Auch künftig werden neue Infrastrukturprojekte angegangen. Die Dynamik wird aber nicht mehr das Niveau der vergangenen Jahrzehnte erreichen, als es darum ging ein Verkehrsnetz von Grund auf zu entwickeln." Neue Verkehrsbeeinflussungsanlagen an Hauptbelastungsstrecken der Bundesautobahnen sollen die Staugefahren mindern.

Mit dem neuen Generalverkehrsplan werden die Weichen zur Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte gestellt. Dazu enthält der Generalverkehrsplan zehn Modellprojekte.

Der neue Generalverkehrsplan steht im Internet unter zum Abruf bereit.

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