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(Bad Waldsee) - Beim diesjährigen Sommerinterview haben die Fraktionssprecher im Gemeinderat unterschiedliche Positionen zum geplanten „Rasthof“ und zu den B 30-Ortsumfahrungen vertreten, schreibt die Schwäbische Zeitung. Im Gespräch ging es um die Frage, ob der „Rasthof“ an der B 30 einen Mehrwert oder eine unzeitgemäße Anlage darstellt und welche Lösung für Gaisbeuren und Enzisreute sinnvoll wäre.
„Rasthof“ an der B 30
Maximilian Klingele (CDU) hält den „Rasthof“ weder für einen Untergang noch ein Heilversprechen. Er hätte ihn nicht gebraucht, akzeptiert aber die Gemeinderatsentscheidung. Wichtig sei Verlässlichkeit gegenüber Investoren, sonst drohten künftig Probleme bei Projekten. Er zeigt sich offen für eine Verpackungssteuer.
Bernhard Schultes (Freie Wähler): Der Gemeinderat solle nicht in marktwirtschaftliche Entwicklungen eingreifen. Er hoffe, dass es keinen zusätzlichen Müll gebe. Für ihn sollte beim „Rasthof“ „Frieden einkehren“.
Lucia Vogel (Grüne) sieht keinen Mehrwert und bezeichnet das Projekt als rückwärtsgewandt und naturzerstörend. Sie bedauert, dass ihre Fraktion im Gemeinderat unterlag.
Karl Schmidberger (SPD) bedauert, dass es keinen Bürgerentscheid gab. Persönlich habe er kein Problem mit dem „Rasthof“, schlägt aber eine Verpackungssteuer wie in Tübingen oder Konstanz vor, um McDonald’s-Müll einzudämmen.
Ortsumfahrungen Gaisbeuren und Enzisreute
Maximilian Klingele (CDU) erkennt Vorteile einer Untertunnelung, verweist aber auf die Kosten. Sein Vorschlag: Eine Umfahrung zwischen Reute und Gaisbeuren mit tiefer Straßenführung und Überdeckelung.
Bernhard Schultes (Freie Wähler) sieht in einer tiefergelegten Straße den größten Effekt. Er warnt vor Zeitverlusten wie in Meckenbeuren und schlägt vor, auf eine Umfahrung von Enzisreute zu verzichten, wenn so eine bessere Lösung für Gaisbeuren möglich wird.
Lucia Vogel (Grüne) lehnt eine Umfahrung für Gaisbeuren ab, da Natur zerstört und Flächen versiegelt würden. Sie plädiert für eine Tunnellösung. In Enzisreute müsse man sehen, was machbar sei.
Karl Schmidberger (SPD) ist gegen eine Trasse zwischen Reute und Gaisbeuren, wegen Lärmbelastung und fehlender Vorteile. Er Befürwortet eine vier Meter tiefergelegte Unterflurtrasse, bei der die L 285 auf eine Tunneldecke geführt wird. Er kritisiert unterschiedliche Vorstellungen von zwei Bürgerinitiativen. Im Ort regiere das „Sankt-Florian-Prinzip“.