13.05.2021 - 01:52 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7333
527

Staatssekretär und Regierungspräsident besuchen Gaisbeuren

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(Bad Waldsee) - Über den Ausbau der B 30 bei Gaisbeuren und Enzisreute, aber auch die Anbindungen der Landesstraßen 300 und 316 an die Bundesstraße informierten am Dienstag Staatssekretär Steffen Bilger und Regierungspräsident Klaus Tappeser. Begleitet wurden sie von den Bundestagsabgeordneten Axel Müller und Josef Rief. Die Stadt Bad Waldsee wurde von Bürgermeister Matthias Henne und der ersten Beigeordneten Monika Ludy, die Stadt Bad Wurzach von Bürgermeisterin Alexandra Scherer bei dem Vor-Ort-Termin in Gaisbeuren vertreten.
 
 
Planung startet 2022
Regierungspräsident Klaus Tappeser versicherte, dass die Planungen für den B-30-Ausbau wie geplant im zweiten Halbjahr 2022 beginnen sollen. Mit der Fertigstellung der Straße sei in einem Zeitrahmen von etwa zehn Jahren zu rechnen.

Bürgermeister Matthias Henne verdeutlichte die Dringlichkeit und die Bedeutung des B 30-Ausbaus nicht nur für die Orte Gaisbeuren und Enzisreute, sondern auch für die Innenstadt. Bereits seit 1962 beschäftige der Ausbau vor allem die beiden Orte intensiv. Der Ausbau biete aber auch Chancen für die Stadt, die gesamte Region sowie für das nationale Straßennetz. Der Rathauschef verwies zudem auf den zunehmenden Verkehr und die damit steigende Lärmbelästigung.

Das der Verkehr stetig zunimmt, bestätigte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Steffen Bilger. Trotz der Corona-Krise habe der Schwerlastverkehr innerhalb eines Jahres um fünf Prozent zugenommen. Immer mehr Waren würden im Internet bestellt und über die Straßen ausgeliefert. Auch der Fakt, dass mehr Menschen im Homeoffice arbeiten und das Thema Klimaschutz immer größere Bedeutung gewinne, habe nicht zu einem Verkehrsrückgang beigetragen.
 
 
Ein Tunnel dauert sehr lange
Regierungspräsident Tappeser bestätigte, dass der Planungsstart im zweiten Halbjahr 2022 in seiner Behörde fix sei. Rund 92 Millionen Euro seien für den Ausbau bisher errechnet worden. Bis zur Fertigstellung dauere es nach seiner Auffassung etwa zehn Jahre. Das hänge von vielen Faktoren ab. Beispielsweise davon, wie viele Einsprüche, Enteignungs- und Gerichtsverfahren es gebe. Die reine Bauzeit betrage rund zwei bis drei Jahre.

Die Trasse ist nach wie vor offen. Fest steht, dass die Orte Gaisbeuren und Enzisreute entlastet werden sollen. Im Gespräch sind seit Jahren drei Varianten: Eine Tunnellösung (Untertunnelung von Gaisbeuren auf der vorhandenen Trasse, kombiniert mit einer Ostumfahrung von Enzisreute), eine Westumfahrung (zwischen Reute und Gaisbeuren) und eine Ostumfahrung (im Hinterland zum Urbachviadukt bei Bad Waldsee).

Im Umwelt- und Artenschutz haben sich einige Dinge geändert, so der Regierungspräsident. Zudem gebe es große Einschränkungen durch den Altdorfer Wald.

Zu einer Tunnellösung meinte er, dass dies grundsätzlich eine schwierige Sache sei. Die reine Bauzeit könne sich schnell auf 15 Jahre summieren. Ein Tunnel sei sehr teuer und die Bauarbeiten sehr lärmintensiv. Zudem sei ein Tunnel rund 30 Tage im Jahr gesperrt - etwa wegen Unfällen oder technischer Überprüfungen. Dann müsse der Verkehr umgeleitet werden.
 
 
Anschlüsse umstritten
Zu den von der Stadt Bad Waldsee seit Langem gewünschte Anschlüsse der Landesstraße 300 und 316 an die Bundesstraße 30 erklärte Bürgermeister Henne, dass dies die Verwaltung seit vielen Jahren beschäftige. Um einen Teil des Durchgangsverkehrs aus der Kernstadt herauszubekommen, seien die beiden Anschlüsse sehr wichtig.

Die neuen Auf- und Abfahrten haben jedoch auch Auswirkungen auf umliegende Orte. Das bestätigte Amtskollegin Alexandra Scherer. Im Ortsteil Haidgau sei die Betroffenheit besonders groß. Für die beiden Anschlüsse brauche es ein eigenes Planfeststellungsverfahren. Einen konkreten Zeitplan zur Umsetzung gibt es immer noch nicht. Tappeser meinte, dass es nur Sinn ergebe, beide Anschlüsse zusammen herzustellen.
 
 
Viadukt könnte dreistreifig werden
Der Neubau des Urbachviadukts südöstlich von Bad Waldsee kam ebenfalls zur Sprache. Da es marode ist, muss es neu gebaut werden. Der Bundestagsabgeordnete Josef Rief sprach einen dreistreifigen Neubau an. Staatssekretär Bilger erklärte, dass von Seiten des Bundes diese Möglichkeit grundsätzlich besteht. Laut Tappeser sei aber noch nichts entschieden.


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