23.07.2020 - 00:40 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7050
580

Unfallstatistik 2019 vorgestellt

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(Region) - Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte am 14. Juli 2020 die bundesweite Statistik der Straßenverkehrsunfälle 2019. Danach verunglückten im vergangenen Jahr in Deutschland 3.046 Menschen im Straßenverkehr tödlich. Trotz der immer noch hohen Zahl, ist das der niedrigste Stand seit mehr als 60 Jahren und 7 % weniger als noch 2018. Weitere 384.000 Menschen wurden bei Verkehrsunfällen verletzt. Das waren 3 % weniger als 2018. Die Polizei zählte bundesweit insgesamt rund 2,7 Millionen Verkehrsunfälle.

Wie in den Vorjahren ereigneten sich 2019 die meisten Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften (69,2 %), jedoch wurden hier nur 30,6 % der Getöteten registriert. Die meisten Verkehrstoten gab es auf Landstraßen (57,7 %). Auf den Autobahnen wurden 6,7 % aller Unfälle mit Personenschaden und 11,7 % aller Getöteten gezählt. Unfälle auf den Straßen außerhalb von Ortschaften hatten u. a. wegen der höheren Fahrgeschwindigkeiten schlimmere Folgen, als auf Straßen innerorts. Auf Landstraßen kommen Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn hinzu.
 

Unfälle 2019 auf der Bundesstraße 30
255 Verkehrsunfälle ereigneten sich 2019 auf der B 30 laut Berichten von Polizei und Feuerwehr. Dabei verunglückten 141 Menschen, drei starben, 32 wurden schwer und 106 leicht verletzt. 412 Fahrzeuge waren beteiligt. Bei 121 Unfällen entstand Sachschaden von insgesamt rd. 1,6 Mio. Euro. Zu 134 Unfällen liegen keine ausreichenden Daten über die Schadenshöhe vor. Der Volkswirtschaftliche Schaden der bekannt gewordenen Verkehrsunfälle beträgt insgesamt ca. 18,5 Mio. Euro.

Auf den ausgebauten Streckenabschnitten der B 30 kam es wie in den Vorjahren zu deutlich weniger schwerwiegenden Unfällen, als auf den nicht voll ausgebauten Streckenabschnitten: Mit einem Längenanteil von ca. 47 % ereigneten sich auf den nicht voll ausgebauten Streckenabschnitten zwei Drittel aller schweren Verkehrsunfälle. Ebenso wurden dort zwei Drittel der Verunglückten, Leicht- und Schwerverletzten gezählt sowie alle Verkehrstoten im Jahr 2019.

Wiederum konzentrierten sich Unfälle mit überwiegend leichten Folgen auf den Streckenabschnitt von Ravensburg bis Friedrichshafen (7 schwer und 38 leicht Verunglückte). Dennoch waren hier zwei der drei Verkehrstoten zu verzeichnen. Vor allem in den Ortsdurchfahrten Ravensburg, Meckenbeuren mit Ortsteile sowie Friedrichshafen kam es zu einer Vielzahl von meist leichteren Unfällen.

Zu Unfällen mit schweren Folgen kam es vor allem auf dem Streckenabschnitt nördlich von Baindt bis Biberach/Riß (18 schwer und 34 leicht Verunglückte). Trotz einem Längenanteil von ca. 30 %, waren hier rund die Hälfte der schwer verletzten Personen sowie das dritte Todesopfer im Jahr 2019 auf der B 30 zu verzeichnen.
 

Langzeitbetrachtung 2006 bis 2019
In den letzten 14 Jahren gab es auf der B 30 zwischen Ulm und Friedrichshafen rund 77 % mehr Unfälle mit Todesfolge als auf anderen Bundesstraßen in Deutschland. Auf den ausgebauten Streckenabschnitten kamen 26 % mehr Menschen zu Tode, als im Bundesdurchschnitt. Auf den nicht ausgebauten Streckenabschnitten waren es 135 % und von nördlich von Baindt bis nach Biberach an der Riß sogar 211 %. Lediglich von Ravensburg bis Friedrichshafen waren es „nur“ 5 % mehr, als im Bundesdurchschnitt.

Auffällige Ursache für Unfälle mit Todesfolge war überhöhte Geschwindigkeit und das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes. Auf den ausgebauten Streckenabschnitten kam es zudem zu Zusammenstöße mit Fußgängern oder die Fahrer kamen von der Fahrbahn ab. Dort überschlugen sie sich, prallten gegen Bäume oder wurden bei nicht angelegtem Sicherheitsgurt aus dem Fahrzeug geschleudert. Auf den nicht ausgebauten Streckenabschnitten kam es dagegen bei zwei Drittel der Unfälle mit Todesfolge zu einem Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr. Weniger als jeder fünfte kam hier von der Fahrbahn ab und zu Zusammenstöße mit Fußgängern kam es trotz Ortsdurchfahrten selten.


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