17.02.2021 - 21:38 Uhr
Franz Fischer
Nr. 7243
408

Verkehrsunfallbilanz 2020 für Oberschwaben vorgestellt

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(Ravensburg) - Die Corona-Pandemie hat das Verkehrsunfallgeschehen im zurückliegenden Jahr wesentlich beeinflusst, so Polizeipräsident Uwe Stürmer bei der Vorstellung des Verkehrssicherheitsberichts 2020 für das Polizeipräsidium Ravensburg. Auch in der Raumordnungsregion Oberschwaben, den Landkreisen Bodensee, Ravensburg und Sigmaringen, führte die coronabedingt geringere Mobilität, insbesondere während des ersten Lockdowns, dazu, dass die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um über 10 Prozent abnahm: 17.773 Unfälle im Jahr 2019 auf 15.979 Unfälle im Jahr 2020. Zurückgegangen sind dabei in erster Linie Kleinstunfälle (von 10.879 auf 9.745 Unfälle) sowie sonstige Verkehrsunfälle mit Sachschaden (von 4.545 auf 3.904 Unfälle).

Getrübt wird diese Entwicklung dadurch, dass Verkehrsunfälle mit Personenschaden trotz des pandemiebedingt rückläufigen Verkehrsaufkommens kaum gesunken sind (von 2.349 auf 2.330 Unfälle; -0,8%). Während die tödlichen Verkehrsunfälle von 36 im Jahr 2019 auf 26 im Jahr 2020 erfreulicherweise deutlich zurückgingen, blieb die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle mit Getöteten bzw. Schwerverletzten mit 514 im Vergleich zum Vorjahr exakt auf gleichem Niveau.

Sorge bereitet der Polizei, dass an über einem Drittel der Verkehrsunfälle mit Personenschaden Rad- oder Pedelecfahrer beteiligt waren. Bei mehr als neun von zehn Radfahrunfällen waren Verletzte zu beklagen. Hier spiegele sich in der Verkehrsunfallstatistik ein klarer Trend wieder: Während das Auto im vergangenen Jahr eher stehen blieb, stieg die Zahl der Radfahrer und insbesondere auch der Nutzer von Pedelecs deutlich an. Verkehrsunfälle mit beteiligten Radfahrern nahmen von 837 Fälle im Jahr 2019 auf 974 im Jahr 2020 zu. Noch deutlicher nahmen Verkehrsunfällen mit Pedelecs zu, von 221 im Jahr 2019 auf 306 im Jahr 2020. Dabei ereigneten sich mehr als die Hälfte der Pedelec-Unfälle im Bodenseekreis.

Eine weitere Auffälligkeit könnte ebenfalls auf ein verändertes Freizeitverhalten im letzten Jahr und auf den landschaftlichen Reiz der Region Bodensee-Allgäu-Oberschwaben zurückzuführen sein: Entgegen des landesweiten Trends stiegen die Unfallzahlen mit beteiligten Motorrädern von 327 im Jahr 2019 auf 350 im Jahr 2020 leicht an ( 7%).


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