11.10.2019 - 20:50 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6795
788

Anhörung zum Regionalplanentwurf gestartet

Abbildung

(Region Donau-Iller) - Die Region Donau-Iller erstellt einen neuen Regionalplan. Nach mehreren Jahren der Vorbereitung beginnt am Montag das Beteiligungsverfahren. Kommunen und der Öffentlichkeit haben drei Monate Zeit Einsicht in den Entwurf zu nehmen und Stellung zu beziehen.

Der Regionalplan regelt über Ziele und Grundsätze der Raumordnung die Bereiche "Sicherung natürlicher Lebensgrundlagen", "Regionale Freiraumstruktur", "Siedlungswesen", "Wirtschaft" und "Technische Infrastruktur". Das Planwerk ist auf eine Laufzeit von 15 Jahren ausgerichtet und stellt ein langfristiges Entwicklungskonzept für die Region dar.

Neben einer grundlegenden Überarbeitung des bestehenden Regionalplans werden neue Themen aufgenommen. Erstmalig sollen Kommunen als Siedlungsbereiche festgelegt werden, die neben den großen Städten den Siedlungsdruck aufnehmen sollen. Neu enthalten sind zudem Regelungen zur flächensparenden Bauweise, zum Vorrang der Innenentwicklung und zum Erhalt innerstädtischer Grünstrukturen. Im Kapitel "Wirtschaft" werden Flächen für den großflächigen Einzelhandel ausgewiesen, um die Versorgung der Bevölkerung in die Innenstädte zu lenken und so deren Attraktivität zu erhalten und zu stärken. Bei der Sicherung von Flächen für Gewerbe und Industrie wird der Fokus auf die interkommunale Kooperation gelegt, um die Eingriffe in die Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten. Weiter werden im Regionalplan die Flächen für den Rohstoffabbau in der Region festgelegt. Hier gilt das Konzentrationsziel, das einen großflächigen Abbau außerhalb dieser Gebiete ausschließt. Das Kapitel Verkehr legt seinen Fokus auf ein flächendeckendes Erreichbarkeitsnetz, um die Anbindung auch der ländlich geprägten Teile der Region zu verbessern. Um den ÖPNV zukunftsfähig zu gestalten, soll ein die gesamte Region umfassender Geltungsbereich für Tickets geschaffen werden.

Zum Entwurf des neuen Regionalplans Donau-Iller wird ein Beteiligungsverfahren durchgeführt. Stellungnahmen können vom 14. Oktober 2019 bis einschließlich 17. Januar 2020 unter der Adresse beteiligung@rvdi.de abgegeben oder postalisch an den Regionalverband Donau-Iller, Schwambergerstraße 35, 89073 Ulm gesendet werden.

Die Unterlagen zur Fortschreibung werden beim Regionalverband, bei den Land- und Stadtkreisen der Region Donau-Iller, beim Regierungspräsidium Tübingen und der Regierung von Schwaben öffentlich ausgelegt. Zudem stehen alle Unterlagen und weitere Informationen zum Download unter www.rvdi.de/regionalplan/fortschreibung zur Verfügung.

Im November finden außerdem fünf öffentliche Dialogveranstaltungen in den Landkreisen statt:

  • 05.11.2019 Landratsamt Alb-Donau-Kreis,
  • 07.11.2019 Landratsamt Biberach,
  • 14.11.2019 Stadthalle Weißenhorn,
  • 19.11.2019 Forum Mindelheim,
  • 28.11.2019 Forum Günzburg.

Veranstaltungsbeginn ist jeweils 17 Uhr.

Eingeladen sind Kommunen, Verbände und die interessierte Öffentlichkeit. Es wird der neue Regionalplan inhaltlich vorgestellt sowie das Verfahren und die Rechtswirkung der Festlegungen erläutert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Detailfragen an die Fachplaner des Regionalverbandes zu stellen.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Kressbronn) - Der neue Regionalplan für die Landkreise Sigmaringen, Ravensburg und den Bodenseekreis ist beschlossen. Die Verbandsversammlung stimmte am Mittwoch in Kressbronn mehrheitlich dafür. Im neuen Regionalplan f...
Abbildung
(Stuttgart) - Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat den neuen Regionalplan für die Region Bodensee-Oberschwaben genehmigt. Das teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Der neue Regionalplan gibt u. a. vor, ...
Abbildung
(Landkreis Biberach) - Der Bund will sanieren, das Regierungspräsidium Tübingen hat für weitere Planungen eigentlich kein Personal und die Kirchturmpolitik erlebt eine neue Renaissance. Das ist im Grunde das Ergebnis ei...
Abbildung
(Bodensee-Oberschwaben) – Im Jahr 2021 beschloss die Verbandsversammlung des Regionalverbandes für die Raumordnungsregion Bodensee–Oberschwaben einen neuen Regionalplan. Die Genehmigung in Stuttgart steht weiterhin au...
Abbildung
(Biberach) - Der Landkreis Biberach wurde vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg als Modellregion für den Mobilitätspass und die Mobilitätsgarantie ausgewählt. Das teilte Verkehrsminister Winfried Herrmann in ...
Abbildung
(Stuttgart) - Bauen wird in Baden-Württemberg noch teurer: Ab 2022 müssen alle Neubauten in Baden-Württemberg ein Solardach haben. Auch soll es mehr Flächen für regenerative Energien geben. Die entsprechende Änderung...