01.03.2018 - 18:39 Uhr
Franz Fischer
Nr. 6143
1.077

Über Umsetzung des Lärmaktionsplans informiert

Abbildung

(Bad Waldsee) - Über die Umsetzung des 2013 beschlossenen Lärmaktionsplans informierte die Stadtverwaltung Bad Waldsee am Montag den Ausschuss für Umwelt und Technik. Enttäuscht zeigten sich einige Stadträte darüber, dass von den zahlreichen Maßnahmen nur eine einzige umgesetzt wurde und keine in der Innenstadt.

Die einzige umgesetzte Maßnahme des Lärmaktionsplans Bad Waldsee ist seit dem Gumpigen Donnerstag eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 30 in Gaisbeuren nachts auf 40 km/h und tagsüber anstatt 60 Stundenkilometer nun Tempo 50. Bürgermeister Roland Weinschenk erläuterte, dass Geschwindigkeitskontrollen und eine Tempo-Anzeigetafel geplant seien.

Bei den vier Lärmschwerpunkten in der Innenstadt handelt es sich um Landesstraßen: In der Wurzacher Straße sollte laut Lärmaktionsplan Tempo 40 gelten, in der Bahnhof- und Friedhofstraße Tempo 30 und in der Frauenbergstraße Tempo 40. In keiner dieser Straßen sah das Regierungspräsidium Tübingen als zuständige Behörde eine Rechtfertigung für Lärmschutzmaßnahmen. So lagen nach Untersuchungen die Verkehrszahlen sowohl in der Wurzacher Straße (7.544 Fahrzeuge pro Tag) als auch in der Bahnhofstraße (7.684 Fahrzeuge pro Tag) unterhalb des Mindestwerts für Hauptverkehrsstraßen von 8.200 Fahrzeuge pro Tag.

Um Maßnahmen zur Beschränkung des fließenden Verkehrs mit dem Ziel der Lärmminderung umsetzen zu können, muss eine besondere Gefahrenlage gegeben sein. Das ist erst der Fall, wenn viele Betroffene von überschrittenen Grenzwerten betroffen sind. Diese Richtwerte wurden in der Frauenbergstraße lediglich an einem Wohngebäude nachts überschritten. Deshalb sah das Regierungspräsidium auch hier keinen Handlungsbedarf. Ähnlich sieht es in der Friedhofstraße aus. Die Grenzwerte werden an keinem einzigen Gebäude überschritten. Deshalb hat das Regierungspräsidium auch dort eine Geschwindigkeitsbeschränkung aus Lärmschutzgründen abgelehnt.

CDU-Stadtrat Hubert Leißle und Franz Daiber bezeichneten dagegen die Friedhofstraße als besondere Gefahrenstelle. Hier müsse dringend gehandelt werden. Daiber brachte zudem sein Bedauern zum Ausdruck, dass der Lärmaktionsplan nicht die gewünschten Auswirkungen gebracht habe. Dem pflichtete GAL-Stadtrat Dominik Souard bei. Roland Schmidinger (FW) wollte wissen, wie weit die Planungen für einen Anschluss der L 300 aus Richtung Haisterkirch an die B 30 seien. Das würde die Verkehrssituation und die Luftqualität in der Innenstadt sehr verbessern. Der Bürgermeister sagte zu in der nächsten Sitzung darüber zu informieren.


  0 Kommentare

Kommentar schreiben

Abbildung
(Stuttgart) - Seit Jahren diskutieren Politiker und Experten über ein Tempolimit auf den deutschen Autobahnen. Nach den jüngsten Aussagen von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sei es zwar ein Dauerthema, aber keine L...
Abbildung
(Hochdorf) - Im vierten Anlauf soll es klappen: Die Gemeinde Hochdorf besteht auf eine Tempobegrenzung auf 70 km/h bei Unteressendorf. Nun gibt es neue Lärmuntersuchungen und mit den Ergebnissen hofft Bürgermeister Stefa...
Abbildung
(Bad Waldsee) - Seit einigen Monaten gelten aus Lärmschutzgründen auf mehreren innerörtlichen Straßen in Bad Waldsee und auf der L 285 in Reute ganztags sowie der B 30 in Gaisbeuren und Enzisreute nachts Tempo 30. In d...
Abbildung
(Ravensburg) - Die großen Pläne zur gewünschten Verkehrsverhinderung in Ravensburg sind vorerst gescheitert. Angesichts der prekären Haushaltslage stoppte die Stadt das Projekt, wie Baubürgermeister Dirk Bastin dem Te...
Abbildung
(Bad Waldsee) - Anwohner der Landesstraße 285 haben sich offenbar über das vor Kurzem eingeführte Tempolimit von 30 km/h nachts von 22 bis 6 Uhr auf der B 30 in Enzisreute beklagt. Während in Enzisreute fast niemand wo...
Abbildung
(Weiherstobel) - Überraschend stimmte das Regierungspräsidium Tübingen zu, die B 30 zwischen Weißenau und Oberzell noch in diesem Sommer auf 120 km/h zu begrenzen. Bisher gilt dort kein Tempolimit. Der Bauhof der Stadt...